Vom Meere.
33
reich habe man in einer Entfernung von zwey Schiffslan-
gen dieTiefe an einem Orte ZO, an einem andern ic>o Klaf
tern gefunden^ daß es also daselbst eine jähe Klippe ge
ben muß. Die größte Meerestiefe ist noch nicht be
kannt. Förster erreichte um den AeqUawr, wo matt
sie immer am größten findet/ mit 250 Klaftern- noch kei
nen Grund.
§. 1874* Dampier nahm wahr, daß das Meek
langst den Küsten insgemein um fo viel tiefer ist, je hö
her die Küsten sind/ daß man hingegen an flachen nie
drigen Küsten die geringste Tiefe findet. B ü ffo n zieht
daraus die allgemeine Regel, daß die Ungleichheiten des
Meergrundes mit denen auf den angrenzenden Küstett
übereinstimmen. Dem zufolge müßte das Weltmeer ge
gen den Chimboraco in Südamerika am tiefsten, gegen
die östliche Seite von Asien feichter und das mittellättdifche
gegen den weit gestreckten Atlas feichter, gegen die Py
renäen tiefer feyn. Auch giebt Marsigli die Tiefe
des Meeres, an den französischen Küsten, fehr groß und
bis aufizvoToisen an. Förster aber bemerkt, daß
im Südmeere fehr häufige Ausnahmen von dieser Regel
vorkommen.
§. 1875. Das Meerwasser hat einen salzigen Und
zugleich bittern Gefchmack und mehr eigenthümliches Ge
wicht, als das süsse Wasser. Nach dem Aequator zu
ist es am schärfsten, nach den Polen weniger gesalzen:
auch ist es in der Tiefe salziger und bitterer, als oben.
Bergmann hat über diesen Salzgehalt viele Versuche
gesammlet, welche aber sehr weit von einander abwei
chen. Es ist auch der Grad der Salzigkeit an einerley Oer-
ter veränderlich. Marsigli legt dem mittelländischen
Meere 1 Loth, andere 2, 3 bis 4 Loth Salz aufs Pfund
bey. Ueberhaupt aber ist es noch weit entfernt, von
Salz gesättigt zu seyn und weit schwächer als die Solen,
welche zum Salzsieden gebraucht werden. Dennoch er
hält man, besonders in Frankreich und Holland, durch
C Abdün-