36 . Besondere Naturlehre.
§. 1887»
die Sonne durchs Wasser und durch ein Fenster in die
Glocke schien, rosenroth, den Untertheil grün, Vaß also
das Meer die rothen Stralen durchließ und die grünen
zurückwarf.
§. i88Z. Nach Bouguer wird das Licht, wenn
es durch io Fuß Seewasser geht, im Verhältnisse von
5 :z, oder von 5:3-2- geschwächt und eine Dicke von 976
Fuß Seewasser würde alle Durchstchtigkeit benehmen.
$. 1884. Das Meer wirst zuweilen bey Nacht ei
nen leuchtenden Schein von steh. Dieses Licht erscheint
bisweilen, bey stiller See, wie tausendfältige Sterne auf
der Oberfläche zerstreut, bisweilen bey der Bewegung,
wo die Wellen brechen oder an feste Körper schlagen; oft
leuchtet auch nur die nächste Gegend um das Schiff und
besonders die Furche, die dasselbe im Wasser nach sich
läßt, oder die Spur der schwimmenden Fische.
§. 1885. Der P. Vourzes, der auf seiner Reise
nach Indien schätzbare Beobachtungen hierüber gemacht
hat, sucht den Grund davon in einer fetten oder klebrich
ten Materie im Seewasser, die vielleicht von derFäul-
niß herrühre. Hiermit scheinen Canton's Versuche
sehr wohl übereinzustimmen, nach welchen das Leuchten
der Seefische und des Wassers, worin man sie schüttelt,
mit dem ersten Anfange der Faulniß verbunden zu seyn
scheint.
§. 1886. Vianelli und Grisellini, ingleichen
Noll et, schreiben das Leuchten des Seewassers einem
phosphorischen Insekte zu. Der letztere sahe die leuch
tenden Punkte auf dem Seegrase des Bodens, wie In,
sekten, springen; l e R 0 y bemerkte, daß das Schiff im
Segeln bey Tage eine Menge Theilchen in die Höhe warf,
die bey Nacht feurig schienen; aber erhalt sie nicht für
Insekten, weil er sie mit dem Schnupftuche aufgefangen,
rund und ohneMerkmale einer thierischen Beschaffenheit
fand.