Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Vierter Theil)

Von den Quellen. 
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Ritzen, dergleichen man auch beym Graben der Brunnen 
wirklich antrifft und werde endlich, durch undurchdringliche 
Felslager aufgehalten und irgendwo auszubrechen genö- 
rhiget. 
§. 1901. Endlich ist zwar nicht zu läugnen, daß viele 
Quellen mehr Wasser geben, wenn es stark geregnet hat 
und daß in dem wüsten Arabien und einem Theile von 
Afrika, wo es nie regnet, die Quellen und Flüsse feiten 
sind. Allein es giebt auch viele Quellen, welche zu allen 
Jahrszeiten gleich viel, oder wohl gar in grosser Hihe 
mehr Wasser geben, als bey nasser Witterung. Ueberdem 
sind beträchtliche Quellen und stehende Gewässer auf ho 
hen Bergen, welche ihren Urfprung unmöglich ganz vom 
Regen und Schnee haben können. Es scheint also we 
nigstens ausser dieser Ursache der Quellen noch mehrere 
zu geben. 
§. 1922. Halley hält den Regen und Schnee für 
unzureichend und leitet dagegen die Quellen von den, aus 
dem Meere aufgestiegenen Dünsten her, welche von den 
Winden gegen die Gebürge des festen Landes geführt, 
daselbst aber durch die Kälte verdichtet und wieder in 
tropfbares Wasser verwandelt werden. Er gründet 
sich auf eine Berechnung der Ausdünstung des mittellän 
dischen Meeres, nach welcher dieselbe die dünstende Flä 
che täglich um o,i Zoll erniedrigen und über dreymal so 
viel austragen soll,j als die in dieses Meer lanfenden 
grossen Ströme denselben Wasser zuführen. Allein es ist 
hierbey die Wassermenge dieser Ströme viel zu gering an? 
gefetzt worden. Inzwischen hält doch Halley diefeAus? 
dünstung für zureichend zu Erklärung des ganzen Phäno 
mens und glaubt, das Wasser sowohl, als ein Theil der 
Dünste dringe durch die Steinklüfte in die Höhlen der 
Berge und laufe, wenn es nicht mehr Platz habe, längst 
der Seiten des Gebürges in einzelne Quellen nieder. 
§. 1903* Man hat zwar, gegen diese Erklärung des 
Ursprungs der Quellen, den Einwurf gemacht, daß die 
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