88 Besondere Naturlehre,
zu wissen verlangt, wie die Erde und die Welt geschaffen
worden sey, der vielmehr bey demjenigen stehen bleibt,
was uns die Beobachtungen mit der größten Wahrschein
lichkeit zeigen, daß die Erde allerdings ehedem anders, als
jetzt, ausgesehen habe, daß unsere Länder ehedem Meer
grund gewesen sind, welches ausser de Maillet, Holl-
mann, Bü ffon und de Lüc, auch Lehmann dar-
gethan hat, daß eine einzige Ueberschwemmung allein zur
Erklärung der Phänomene nicht hinreicht, daß die Vul
kane und Erdbeben an der Bildung der Erdstäche einen
sehr grossen Antheil haben und daß überhaupt sehr viele
mit einander verwickelte, theils gewaltsam, theils all-
mählig wirkende Ursachen zusammen gekommen sind, um
die Erdfläche zu dem, was sie jetzt ist, zu einem beque
men Wohnplatze der ganzen lebenden Natur zu bilden.
§. 2036, Ueber den Untergang der Erde haben ver
schiedene Naturforscher auch geträumt; Whiston läßt
sie im Feuer zu einer Kristalkugel schmelzen und von den
Auserwählten bis zum künftigen Weltgerichte bewohnen,
Von den Lttfterscheittungen oder den Meteoren,
§. 2037. Unter Lufterscheinungen oder Meteore (me-
teora) versteht man alle im Luftkrelfe sich ereignende Na-
rurbegebenheiten, oder Erscheinungen, sie werden übri
gens von den meisten Naturforschern in luftige, wäs
serige, feurige und glänzende eingetheilt.
§. 2038» Luftförmige Meteore sind Winde; wässe
rige werden durch die Dünste veranlaßt und sind der
Thau, Reif, Nebel, die Wolken, der Regen,
der Schnee, das Glatteis, der Hagel und die
Wasserhosen; zu den feurigen oder vielmehr den ele-
ctrischen und phosphorischen Meteoren rechnet man den
Blitz und Donner, das Wetterleuchten, das
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