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Besondere Naturlehre.
man lauter veränderliche Winde mit unaufhörlichem
Wechsel und Ungleichheit.
§. 2043. Au/ dem Weltmeere wehet zwischen den
Wendekreisen und noch einige Grade über dieselben hin
aus, ein beständiger Oftwind, der sich jedoch nordwärts
derLinie mehr nach Nordost und südwärts derselben nach
Südost zieht und sich bey dieser Abweichung nach dem
Stande der Sonne richtet. Wenn nämlich die Sonne
in den nördlichen Zeichen stehet, so zieht sich dieser Wind
aus der Nordseite weniger nach Norden, dagegen aber
auf der Südseite mehr nach Süden und beym Stande
der Sonne in den südlichen Zeichen geschieht gerade das
Gegentheil. Die Beschaffenheit dieser Winde hat H a l?
l e y zuerst genauer dargestellt und M u ssch e n b r ö er giebt
nach ihm und Dampier eine Karte darüber, deren
Anblick ihre Richtungen und die Abänderungen derselben
ganz deutlich übersehen läßt.
§. 2044. Halley nimmt, als Ursache dieser bestän
digen Winde, mit Recht die Erwärmung des Lnstkreises
durch die Sonne, an. Da diese beständig zwischen den
Wendekreisen von Osten nach Westen umlauft, so wird
an dem Orte, aus dessen Seite sie steht, die Lust am stärk
sten erwärmt und die daselbst befindliche Luftsäule aus
gedehnt. Dadurch erhebt sich dieser ganze Theil des
Luftkreises, muß aber, weil er aus einer flüssigen Ma
terie besteht, oben auf allen Seiten abfliessen. Damit
nun das Gleichgewicht wiederhergestellt werde, wird die
untere kältere Luft von allen Seiten zufließen, durch die
Sonne wieder erwärmt werden und so diesen Umlauf im
mer fortsetzen. Weil sich aber der Ort, wo-dieses ge
schieht, verändert und mit der Sonne vom Morgen ge
gen Abend fortrückt, so fließt die erwärmte Luftsäule
vornehmlich gegen Morgen zu über und es bewegt sich da
gegen die untere kältere Luft vornehmlich vom Morgen
gegen Abend, daher an den Oerlern der Erde, über wel
che die Sonne gerade hinweggeht und in der Nähe der