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eines Kopfes, wie in Fig. 14 dargestellt, in
dessen Umgebung die gleichfalls in der Figur
angegebenen Bewegungen der Luft eintreten. Es
kommt hiernach zur Ausbildung einer fort
schreitenden Luftwalze mit horizontaler Achse.
An der Vorderseite des Böenkopfes hat die Luft
sehr große Strömungsgeschwindigkeit, welche die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Böe selbst fast
immer übersteigt, in größeren Höhen nimmt dann
die weggeschobene Luft eine stark aufwärts
gerichtete Bewegungskomponente an, die nach
dem Passieren des markanten Kopfes in ab
wärtsgerichtete Bewegung übergeht. Die verti
kalen Strömungen sind mitunter sehr kräftig
ausgebildet und fallen dem Flieger höchst
lästig.
Der äußeren Form nach sind die Böen ge
kennzeichnet durch das Heranziehen einer schwar
zen, drohend aussehenden Wolkenwand, über
welche zumeist ein Schleier verdichteter Cirren
(Pseudocirren) hinausragt. Von einem hohen
Standpunkte (Flugzeug) aus sieht man die mäch
tigen weißen Cumulusmassen der Böenwolke, die
häufig noch turmartige Aufsätze tragen. Die Fort
bewegung erfolgt mit einer Geschwindigkeit von
20 bis 80 km, im Durchschnitt von 40 km/st.
Sehr häufig beobachtet man, daß mit
dem Einsetzen der Böe der Wind plötz
lich nach rechts dreht, so daß ein ge
gen den Böenkopf fliegendes Flug
zeug heftige Seitenstöße, und zwar
von rechts, erhält. Schwache Böen können
überflogen werden, hingegen bleibt das Durch
fliegen einer mächtigen Böe immer ein gefähr
liches Wagnis. Am besten ist es, das Fahr
zeug umzukehren und mit der größeren Ge