Full text: Meteorologie für Flieger

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gelernt. Am Äquator bedingt die ansteigende 
Bewegung der Luftmassen einen Tiefdruckgürtel, 
in den Roßbreiten erzeugt die Luftstauung der 
polwärts verlaufenden Oberströmung einen Hoch 
druckgürtel. Auch in den Gebieten der vorherr 
schenden Westwinde finden wir solche ortsfeste 
Hoch- und Tiefdruckgebiete, die wir als Ak 
tionszentren der Atmosphäre be 
zeichnen. So finden wir in der Nähe Islands wäh 
rend des ganzen Jahres niedrigen Luftdruck, über 
Innerasien im Sommer ständigen Tiefdruck, im 
Winter dauernden Hochdruck. Die Lage eines 
Ortes zu diesen Aktionszentren ist in hohem 
Grade maßgebend für das Klima oder den vor 
herrschenden Witterungscharakter. 
36. Der Einfluß der Gestalt der Erdoberfläche 
auf die Witterung. 
Wir wissen nun, daß die Windströmung an 
einem Orte jeweils abhängig ist von der Lage 
der Tief- und Hochdruckgebiete gegen diesen 
Ort. Setzen wir folgende Luftdruckverteilung 
voraus: hoher Druck bestehe über dem Mittel 
meere, ein Depressionsgebiet liege über dem 
Kanal. Dann muß nach dem barischen Wind 
gesetz über Zentraleuropa eine südnördliche Luft 
strömung bestehen. Eine solche muß aber den 
Kamm der Alpen überwinden. Die Luftmassen 
werden also an der Südseite der Alpen gezwun 
gen aufzusteigen, die Stromlinien krümmen sich 
nach oben. Wenn aber Luft aufsteigt, so gelangt 
sie unter geringeren Luftdruck, sie dehnt sich 
aus und erfährt dabei eine fortdauernde Abküh 
lung. Ist die Abkühlung so weit fortgeschritten, 
daß der Taupunkt der Luft erreicht ist, so tritt
	        
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