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Raumdistanzen sich erstreckenden atmosphäri
schen Strömungen sehr einflußreich. Die je
weils wirkende Kraft steht auf der
Richtung der Bewegungsbahn des
Körpers senkrecht und drängt den
Körper auf der nördlichen Hemi
sphäre nach rechts, auf der südlichen
nach links aus seiner jeweiligen Be
wegungsrichtung.
Wir müssen nun unseren Erfahrungssatz, wo
nach die Luft von dem Orte höheren Luftdruckes
nach dem geringeren Druckes strömt, ergänzen
durch den Zusatz, daß die Luftströmungen nicht
in geradlinigen Bahnen verlaufen, sondern fort
gesetzt eine Ablenkung auf der Nordhemisphäre
nach rechts, auf der Südhemisphäre nach links er
fahren. Der sichtbare Effekt ist, daß die Luft
in gekrümmten Bahnen strömt.
Das Luftströmungsgesetz oder das barische
Windgesetz, das auch nach dem holländischen
Meteorologen das Buys - Ballotsche Gesetz ge
nannt wird, lautet nun: Auf der nördlichen
(südlichen) Hemisphäre hat ein Beob
achter, der den Wind im Rücken hat,
den Ort niedrigen Luftdruckes stets
zu seiner Linken (Rechten) und etwas
voraus, den Ori höheren Luftdruckes
stets zu sei r< e: Rechten (Linken) und
etwas rückwärts.
Die Geschwindigkeit der Strömung oder die
Windstärke ist um so größer, je steiler das
Druckgefälle, d. h. je erheblicher der Luftdruck
unterschied vom Hochdruck zum Tiefdruck ist.
Als Einheit des Gefälles betrachtet man die Luft
druckdifferenz auf 111 km Horizontalentfernung,
das ist die angenäherte Länge eines Äquatorgrades.
wwnon , 7 , ’Z *7. CL’-Z-Cf^ <2 3 n2 2