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größeren Windgeschwindigkeit bil
det für das in der Windrichtung flie
gende und autsteigende Flugzeug eine
sog. Sperrschicht.
Einer anderen Visierung entnehmen wir, daß
am 8. August 1910 in 3660 bis 3900 m Seehöhe
eine westliche Luftströmung von 19,2 m/sec
herrschte, die sich in den darüberlagernden 100 m
plötzlich auf 7,5 m verminderte. Ein in ost
westlicher Richtung steuerndes Flugzeug würde
beim Eindringen in die höhere Luftschicht infolge
des abnehmenden Gegenwindes eine starke Ein
buße des dynamischen Auftriebs erfahren, es
würde nach abwärts gezogen. Nimmt also
der Gegenwind bei einer nach oben
gerichteten Fahrt plötzlich zu, so
wird der Auftrieb vergrößert, und
das Flugzeug dringt steil in die stärker
bewegte Luftschicht ein. Nimmt aber
der Gegenwind an Stärke ab, so wird
der Auftrieb verkleinert, und das
Flugzeug wird unter Umständen gar
nicht mehr in der Lage sein, in die
höhere Luftschicht einzudringen.
Die strömungsschwache Schicht ist
für das a uf w ä r t s s t r e b e n d e Flug
zeug wieder eine Sperrschicht. Solche
Sperrschichten sind außer sprunghafter Änderung
der Windrichtung und Windstärke zumeist auch
durch mehr oder minder beträchtliche Änderun
gen der Temperatur und des Feuchtigkeitszu
standes der Luft gekennzeichnet. Würde aber
in dem eben angeführten Beispiele das Flugzeug
in der strömungsstarken Schicht wieder eine
Schleife beschreiben und nunmehr in die strö
mungsschwache Schicht in der Windrichtung ein