198 Feld und Bewegung einzelner Elektronen § 24
und Energiestrom sich auch auf die Elektrodynamik bewegter
ponderabler Körper übertragen läßt (Vgl. § 39).
§ 24. Der Bereich der quasistationären Bewegung.
Im ersten Bande dieses Werkes wurde ein Einwand er
wähnt, den man gegen die Theorie des quasistationären Stromes
erheben könnte, daß nämlich diese Theorie von dem Energie
verlust durch Strahlung keine Rechenschaft gibt. Derselbe Ein
wand ist gegen die in den vorangegangenen Paragraphen dar
gelegte Theorie der quasistationären Elektronenbewegung gel
tend zu machen. Diese Theorie bestimmt die Energie und den Im
puls des vom Elektron erregten Feldes so, als ob sie der je
weiligen Geschwindigkeit des Elektrons entsprächen. Bei peri
odischen Bewegungen führt diese Behandlungsweise zu der
Konsequenz, daß nach dem Ablauf einer Periode die Energie
und die Bewegungsgröße des Feldes zu den Anfangswerten
zurückgekehrt seien, daß also das Wegintegral und das Zeit
integral der äußeren Kraft für eine ganze Schwingung gleich
Null sei. Das ist nun, wie im zweiten Kapitel dieses Bandes
dargelegt wurde, keineswegs der Fall; auch bei periodischen
Bewegungen ist das Wegintegral und im allgemeinen auch das
Zeitintegral der äußeren Kraft von Null verschieden. Die Ar
beitsleistung und der Impuls der äußeren Kraft findet sich in
der Energie und der Bewegungsgröße der entsandten Wellen
wieder. Die entsandte Wellenstrahlung ist es eben,
die man vernachlässigt, wenn man die beschleunigte
Bewegung des Elektrons als quasistationär betrachtet.
Die Entwickelungen des vorigen Kapitels gestatten es uns,
diese Lücke unserer Theorie sogleich auszufüllen. Haben wir
doch in Gleichung (87) des § 15 den allgemeinen Ausdruck
für die Rückwirkung der Strahlung angegeben. Wir setzen
jetzt für die gesamte vom Elektron auf sich selbst ausgeübte Kraft
(133) a = r + a",
indem wir unter
(133 a) 9t = —