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Die Wellenstrahlung einer bewegten Punktladung
rechnung der Bewegung eines Elektrons bei gegebener Kraft
erst im nächsten Kapitel die Hilfsmittel gewinnen. Dort werden
wir auf die Grundgleicbungen (I) bis (V) zurückgehen, und in
einfachen Fällen näherungsweise gültige Lösungen derselben
ermitteln. Solange uns die Lösung des „Einelektronproblemes“
noch unbekannt ist, kann uns das Gesetz der elementaren elektro
dynamischen Kraft nur von geringem Nutzen sein. Es bestimmt
zwar die Kraft, aber nicht die Bewegung, welche sich die beiden
Elektronen gegenseitig mitteilen; es führt nicht einmal zur Aufstel
lung der Differentialgleichungen des „Zweielektronenproblems“.
In der Wellenzone, wo die Feldstärken umgekehrt propor
tional der Entfernung r abnehmen, vereinfachen sich die Aus
drücke (73) der Vektoren 6, £>. Es wird, gemäß (72 c)
Nach (73a) ist (r9t) = r 2 — (ür) ^- = r 2 [ 1 — -^)
mithin, in Folge von (701) (91 r) = r 2 •
Demnach können wir schreiben
« = Gi) s {—»(*«>+«(»*)}
oder nach Regel (ß) der Formelzusammenstellung in Bd. I
(74)
In der Wellenzone steht, nach (74), der elektrische
Vektor senkrecht auf dem Fahrstrahl x, der von dem
Orte E' des Entsendens aus gezogen ist. Er liegt in
der Ebene der Vektoren 91 und ü.
Da andererseits, nach (73 b), der magnetische Vektor § auf
X und (£ senkrecht steht, so folgt: in der Wellenzone
stellen (5, § und r ein System dreier wechselseitig
aufeinander senkrechter Richtungen dar; der elek
trische Vektor ist dem Betrage nach dem magnetischen
gleich. Der Strahlvektor