§ 19 Bewegungsgröße u. Energie d. gleichform, bewegt. Elektrons 155
des Elektrons zulassen und annehmen, daß mit wachsender Ge
schwindigkeit die Form des Elektrons, d. h. die Ladungsvertei-
lung im bewegten Systeme sich änderte, so wäre p als Funktion
von ß anzusehen; alsdann würde die Beziehung (110c) nicht
mehr gelten, das zweite Glied auf der rechten Seite von (110 b)
würde nicht mehr fortfallen. Es beruht mithin die Gleichung
(llOd) auf unserer kinematischen Grundhypothese (VII); diese
Gleichung geht in (111) über, wenn der Impuls der Bewegungs
richtung parallel weist, d. h. wenn keine äußere Drehkraft zur
Aufrechterhaltung der gleichförmigen Translation erforderlich
ist. Für unser kugelförmiges Elektron ist diese Bedingung, wie
wir gesehen haben, erfüllt.
Die Lagrangesche Funktion ist als Differenz der magnetischen
Energie T und der elektrischen Energie U definiert. Es ist mit
hin die gesamte elektromagnetische Energie des Elektrons
W = 2T — L.
Führen wir hier für 2T den allgemeinen, im vorigen Paragra
phen erhaltenen Ausdruck (103) ein, so erhalten wir
W=\*\® x -L
oder mit Rücksicht auf (llOd)
(lila) W =\*\^ r L.
Es drückt sich demnach auch die elektromagnetische
Energie eines der kinematischen Grundgleichung (VII)
gehorchenden Elektrons allgemein durch die Lagran
gesche Funktion aus. Wir merken noch die aus (111) und
(lila) folgende Beziehung an
| 1 dW d*L
d\ b| d | 9 | 2 1
(111 b)
deren Bedeutung wir im nächsten Paragraphen erläutern werden.
Die Entwickelungen des vorigen Paragraphen gestatten es
nun ohne weiteres, das Feld und die Lagrangesche Funktion
eines kugelförmigen Elektrons zu ermitteln, sowohl für den Fall
der gleichförmigen Flächenladung als auch für den Fall der
gleichförmigen Raumladung.
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