Tafel 14 — Tafel 21.
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Spezialfall paralleler Kräfte veranschaulicht.
Die Fig. 2 bis 4 beziehen sich auf drei wich
tige Anwendungen.
• Tafel 14, Fig. 3. Den Hodographen einer
Bewegung erhält man, tvenn man von irgend
einem Punkte aus Linien zieht, die nach Länge
und Richtung die Geschwindigkeit jener Bewe
gung zu irgend einer Zeit darstellen, und dann
die Endpunkte verbindet. Der Hodograph ist
also die Geschwindigkeitskurve. Verfährt man
jetzt mit dem Hodographen ebenso, so erhält man
den Hodographen des Hodographen oder die
Beschleunigungskurve.
• Tafel 15, Fig. 1. Der Hodograph der
gleichförmigen Kreisbewegung ist selbst ein Kreis;
der einer Wur¡kurve (Fig. 2) eine vertikale
Gerade; der Hodograph des in vertikaler Ebene
rotierenden Pendels ist eine Kardioide (Fig. 3),
der des in vertikaler Ebene schwingenden Pen
dels, je nach der Amplitude, eine Schleifenkurve
verschiedenen Typs.
• Tafel 16, Fig.l Durch Zusammensetzung
zweier gleichförmiger, aber entgegengesetzter
Kreisbewegungen erhält man eine Schleifenkurve,
deren Schleifenzahl von der Summe derjenigen
Zahlen abhängt, durch die man das Geschioin-
digkeitsverhältnis der beiden Kreisbewegungen
ganzzahlig ausdrüclcen kann. Ist dieses Ver
hältnis 1:1, d. h. sind beide Kreisbewegungen
gleich schnell, so ist die Schleifenzahl null, man
erhält eine Gerade; in dem Falle der Figur,
1:2, erhält man drei Schleifen; in dem Falle
2 : 3 erhält man fünf Schleifen und so fort, im
mer die Summe der beiden Zahlen. — Fig. 5.
Beim Rollen eines Kreises auf der Innenseite
eines solchen mit doppeltem Radius beschreibt
der Mittelpunkt des rollenden Kreises selbst
einen Kreis von gleichem Radius, ein Peripherie
punkt beschreibt einen Durchmesser des großen
Kreises, jeder andere Punkt eine Ellipse. —
Fig. 6. Diese, von Sir Robert Ball herrührende
Figur, die die Zusammensetzung zweier Schrau
bungen veranschaulicht, stellt eigentlich ein Mo
dell dar; die Achse, die eigentlich nur eine
mathematische Linie sein sollte, ist daher eine
Röhre, aus ihr kommen die Erzeugungslinien
heraus, sie gehen natürlich alle ins unendliche;
vgl. z. B. Gray-Auerbach, Lehrbuch der Physik,
S. 119 f.
• Tafel 18. Die Fig. 2 b is ö sind im wesent
lichen den Schriften von Crantz entnommen;
man vergleiche u. a. seinen Artikel über Ballistik
in der Enzyklopädie der math. Wissenschaften.
• Tafel 19, Fig. 3 bis 5. • Tafel 20, Fig. a
bis i. Vgl. Klein u. Sommerfeld, Ü. d. Theorie
des Kreisels, Lpz. 1897 ff. sowie F. Auerbachs
Artikel „Kreiselbewegung“ im Handb. d. Physik I.
• Tafel 21, Fig. 1. Wenn u, v die Kom
ponenten der Verrückung des Punktes x, y sind,
so ist du/dx die lineare Dilatation in der x-
Richtung, dv/dy die in der y-Richtung, folg
lich, für kleine Verrückungen, ('du/dx) + (dv/dy)
die Flächendilatation (das kleine Quadrat rechts
oben in Fig. c wird dabei vernachlässigt). Ferner
ist dv/dx eine Scherung um die x-Achse, du/dy
eine solche um die y-Achse; durch Zusammen
wirken beider, d. h. aus ihrer Summe resultiert
die Deformation des Quadrats in den Rhombus
Fig. f; dagegen ergibt die Differenz der beiden
Scherungen die starre Drehung des Quadrats in
Fig. i. Diese Betrachtungen lassen sich leicht
auf den drei dimensionalen Raum übertragen. —
Fig. 2. Durch die allgemeine Deformation ver
wandelt sich eine Kugel in ein Ellipsoid; findet
in allen drei Richtungen Dilatation statt, so
erhält man Fig. a; findet in allen Kompression
statt, b; findet teils das eine, teils das andere
statt, c. Außer der ursprünglichen und der de
formierten Fläche ist noch, fein gezeichnet, die
Hilfsfläche angegeben, die zur Konstruktion der
einzelnen, einander vor und nach der Defor
mation entsprechenden Radienvektoren dient;
man vergleiche z. B. Handbuch der Physik, I,
510. — Fig. 3. Schneidet man von den Ko
ordinatenachsen gleiche Stücke ab und verbindet
die Endpunkte miteinander, so erhält man
ein rechtwinkliges Tetraeder, das ein gleich
seitiges Dreieck zur Hypotenusenfläche und
drei rechtwinklige Dreiecke zu Katheten
flächen hat. Nennt man den auf die Hypotc-
nusenfläclie wirkenden Druck P n , wo durch den
Index n die Richtung der Flächennormale ge
kennzeichnet sein soll (der Druck P ivirkt aber
nicht in ihr, sondern im allgemeinen schief), so
erhält man zunächst drei Komponenten dieses
Drucks: X n , Y n , Z n . Weiter kann man jeden
dieser drei Drucke zurückführen auf die ent
sprechenden, die nicht auf die Hypotenusenfläche,
sondern auf je eine der Kathetenflächen wirken;
man muß sie entsprechend mit X x , X y , X. bzw.
mit Y x , Y y , Y z bzw. mit Z x , Z y , Z z bezeichnen
und erhält so neun Druckkomponenten oder, da
sich die durch Vertauschung des großen und
kleinen Buchstaben entstehenden als gleich er-