Full text: Physik in graphischen Darstellungen

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Tafel 23 — Tafel 28. 
weisen, deren sechs; nämlich die drei Normal 
druckkomponenten X x , Y y , Z z und die drei Tan 
gentialdruckkomponenten oder Scherungskompo 
nenten Y z , Z x , X y . — Fig. 4. Die elastischen 
Drucke in einem Punkte, die auf die verschiedenen, 
durch ihn gehenden Flächenelemente wirken, 
lassen sich stets durch ein Ellipsoid darstellen. 
Zur Konstruktion der zusammengehörigen Flä 
chenelemente und Druckrichtungen dient wieder 
eine Hilfsfläche; sie ist ein Ellipsoid, wenn alle 
Drucke positiv (Drucke) oder negativ (Züge) 
sind; dagegen ist sie aus zwei Hyperboloiden 
zusammengesetzt, wenn Druck und Züge gleich 
zeitig Vorkommen; der beiden Hyperboloiden ge 
meinsame Asymptotenkegel ist alsdann der Kegel 
der reinen Scherung; näheres Handbuch I, 518. 
• Tafel 23, Fig. 1 bis 3. Nach dem Hooke 
schen Gesetze ist die elastische Deformation, 
insbesondere die Dehnung und die Biegung, mit 
der Kraft proportional, solange man genügend 
weit unterhalb der Elastizitätsgrenze bleibt. Nach 
O. Thompson u. a. gilt das Hookesche Gesetz 
aber nicht genau, und für manche Stoffe nicht 
einmal annähernd, die Deformation wächst viel 
mehr allmählich rascher, man muß zu dem line 
aren Gliede ein quadratisches (und ev. ein kubi 
sches) hinzunehmen. Näheres beiJ. 0. Thompson, 
Wied. Ann. 44, 555. 1891. C. Bach, Zs. d. Ver. 
d. Ing. 1888 bis 1901. Weitere Literatur im 
Handb. d. Phys. 1, 574 u. 633. — Fig. 4. Die 
Elastizitätszahl y, d. h. das Verhältnis der Quer- \ 
kontraktion zur Längsdilatation, steht zu dem j 
Verhältnis v. des Gestaltsmoduls zum Volumen 
modul in der einfachen Beziehung: 
3 — 2x _ 3_ 1— 2 y 
^ 2 (3 -\- x) ’ 2 1 y 
• Tafel 24, Fig. 1. Jeder Wert der Elasti 
zitätszahl y entspricht einem bestimmten Grade 
von kubischer Dilatation D, z. B. der Wert 
y = 0,5 der Inkompressibilität. Indessen gilt 
das nur für äußerst kleine Verlängerung y; mit 
wachsendem y nimmt y, auch bei demselben 
Material und demselben D ab gemäß der Formel 
oder, wenn man D durch den Anfangswert y Q 
von y ersetzt, gemäß der Formel 
l-)-Y — 2yy 0 \ 
i + y ) 
Für einen inkompressibeln Stoff darf man also nicht 
sagen, die Elastizitätszahl sei für ihn {, sondern 
nur: ihr Wert für unendlich kleine Deformation 
sei |; und entsprechend für kompressible Stoffe. 
Für die fünf wichtigsten Werte von(y 0 sind die 
Kurven gezeichnet. — Fig. 3 und 4. Die hier 
dargestellten Beziehungen zum Schmelzpunkt 
haben nur ungefähre Bedeutung; weitere daran 
geknüpfte Ideen haben sich neuerdings nicht be 
stätigt. 
• Tafel 25, Fig. 2. W ird eine Kugel gegen eine 
Ebene gepreßt, so bildet sich eine kreisförmig 
begrenzte Druckfläche aus, und im Innern der 
Kugel herrschen bestimmte Druck- und Zug 
verhältnisse; diese, nebst den durch den Druck 
gebildeten Schichten und Zonen, sind in der 
Figur nach Hertz dar gestellt; näheres bei 
H. Hertz, Grelle J. 92, 156. Verh. d. Ver. z. Bef. 
d. Gew.-Fleißes 1882, 441. Ges. Werke 1, 155 u. 
183. — Fig. 3. Beim Drucke einer Kugel fläche 
gegen eine Ebene verhalten sich spröde und 
plastische Körper verschieden. Bei jenen nimmt 
mit wachsendem Drucke auch der Druck pro 
Einheit der Druckfläche zu, bis ein Sprung ent 
steht, dagegen bleibt das Verhältnis des Druckes 
zum Kubus der Lineardimension der Druck 
fläche konstant. Bei plastischen Körpern da 
gegen nähert sich der Einheitsdruck einer Kon 
stanten, es tritt kein Sprung, sondern Anpassung 
ein. Näheres bei Auerbach, Wied. Ann. 43, 61. 
1891. 45, 262. 1892. 53, 1000. 1894. 58, 357. 
1896. Drudes Annalen 3, 108, 116, 1900. 
• Tafel 27, Fig. 1. Die sattelförmige Bie 
gung einer Platte aus durchsichtigem (oder spie 
gelndem) Stoffe kann man ausmessen, indem man 
darüber eine ebene Glasplatte bringt und das 
dann durch Interferenz entstehende System von 
Hyperbeln, insbesondere den Winkel zwischen 
ihren Asymptoten beobachtet. Die Hyperbeln 
sind nach Photogrammen von Straubei hier 
leidet gegeben. Näheres: 11. Sträubet, Wied. Ann. 
68, 369. 1899. — Fig. 2 und 5. Vergleichende 
Darstellung der Durchbiegung eines Stabes je 
nach der Art seiner Befestigung und der Form 
seines Querschnitts. 
• Tafel 28, Fig. 5. Bei gleicher Länge und 
gleich großem Querschnitt wird ein zylindrischer 
Stab durch dieselbe Kraft verschieden stark tor- 
diert je nach der Gestalt des Querschnitts; am 
geringsten ist die Torsion bei kreisförmigem 
Querschnitt, größer bei quadratischem usw.
	        
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