ist nämlich nicht etwa das eine der Zug, das andere die Erde; sondern 
das eine ist der Zug für sich, das andere aber ist die Erde mit dem 
Zuge, da doch der Zug ein Teil der Erde ist, mit ihr in mannigfacher 
Weise, insbesondere durch Trägheit und Schwere, verbunden und 
eben nur in der einen Hinsicht selbständig, daß er eine besondere Trans 
lationsgeschwindigkeit hat, die dann plötzlich gestoppt wird. Man 
gewinnt über diese Verhältnisse sofort volle Klarheit, wenn man sich 
den anderen Fall, nämlich den, daß der Zug steht und die Erde unter 
ihm sich nach hinten bewegt, deutlich vorzustellen versucht. Soll 
denn dann der Zug selbständig sein oder soll er von der Erde nach 
hinten mitgenommen werden? Offenbar wird doch das letztere der 
Fall fein; und wenn wir trotzdem erzwingen wollen, daß er still 
steht, müssen wir anheizen und ihn nach vorn fahren lassen. Und wenn 
jetzt die Erde gestoppt wird, so muß auch der Zug, wenn er auch weiter 
hin stillstehen bleiben soll, gestoppt werden, und es wird dann in 
dem tatsächlich dauernd stillstehenden Zuge wieder alles umfallen. 
Wir brauchen ja nur an den Fall des Fliegers über dem Äquator 
zurückzudenken und uns ausmalen, was da geschieht, wenn die Erde 
plötzlich gebremst wird; der Flieger mutz dann, wenn er auch weiter 
hin senkrecht unter der Sonne bleiben will, auch seinerseits stoppen, 
und dabei wird er die Wirkung gründlich verspüren. Auf die Erde 
und das, was auf ihr sich befindet, aber darf man die Betrachtung 
beileibe nicht erstrecken,- denn sie ist ja das Gesamtsystem, dem auch 
der Zug (bzw. der Flieger) angehört; und deshalb kann und wird 
auf ihr nichts umfallen. Gewiß, es wirkt auch auf die Erde jene 
geheimnisvolle Kraft; aber alle ihre Teile, also auch die Kirchtürme, 
können dieser Kraft (im Gegensatz zu den Dingen im Zuge) in ganz 
gleicher Weise nachgeben, sie erfahren alle die gleiche Beschleunigung, 
und es braucht nichts umzustürzen. 
Es gibt einen hübschen Vorlesungsapparat, den wir hier heran 
ziehen wollen, weil er die Erde, mit der ja nicht gut zu experimentieren 
ist, durch etwas handlicheres ersetzt; leider erfordert der Apparat, 
wenn er wirksam vorgeführt werden soll, immerhin noch recht große