Räume. Er besteht aus einem langen wagen ohne wände und einem 
hinten auf ihm stehenden Wägelchen, beide leicht laufend, der wagen 
auf der langen Tischplatte, das Wägelchen auf dem wagen. Bewegt 
sich der wagen gleichförmig vorwärts, so nimmt das Wägelchen, 
ohne seinen Grt auf dem wagen zu ändern, an der Bewegung teil; 
stoppt man aber den wagen plötzlich, so macht sich das Wägelchen 
selbständig und rollt weiter, bis es vorn herunterfällt. Man kann 
nun den versuch auf die mannigfachste weise variieren, indem man 
wagen oder Wägelchen einzeln für sich oder zusammen nach vorn 
oder hinten laufen läßt und dann diesen oder jenes stoppt: immer 
zeit sich die Trägheitswirkung, und immer ist sie im Einklang mit 
der relativen Bewegung der beiden Sgsteme zueinander; die abso 
lute spielt keine Rolle. 
In allen diesen Zöllen spielt nun aber eine gewisse Rompli 
kation der Verhältnisse eine entscheidende Rolle, nämlich der Umstand, 
daß das betrachtete Spstem nicht einheitlich, kein starres Ganzes 
ist, sondern aus Teilen besteht, die gegeneinander beweglich sind. 
Rur dadurch erhält die Trägheit Gelegenheit, sich „auszuleben"; 
das gilt für die Reisenden im Zuge und ihre Gepäckstücke ebenso 
wie für das Wägelchen auf dem wagen,- es gilt schließlich auch für 
das rotierende Wasser; wie das Wägelchen nach vorn, so fallen die 
Wasserteilchen nach außen, wie aber, wenn wir jetzt das Sgstem 
in ein starres verwandeln, wenn wir die Reisenden fest auf die Sitze 
schnallen usw.? Dann können sie auch beim Bremsdruck nicht nach 
vorn fallen; aber es wird etwas andres eintreten: sie werden einen 
Zug nach vorn verspüren, und dieser Zug hat ganz den Charakter 
einer Rraftwirkung, wie wenn da vorn eine anziehende Rraft in 
Wirksamkeit getreten wäre. Geben wir jetzt die Reisenden wieder 
frei, so daß sie beim Bremsdruck nach vorn fallen, warum sollen wir 
uns das nicht ebenso als die Wirkung einer Rraft denken? Es ist 
ja wahr, diese Rraft ist in diesem Zalle rein fiktiv; aber man kann 
leicht Zölle wenigstens in Gedanken konstruieren, wo sie durchaus 
realen und uns wohlvertrauten Charakters ist. Stellen wir uns vor,