Full text: Raum und Zeit, Materie und Energie

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masse, und zwar eben infolge des Umstandes, daß er sich innerlich 
bewegt, daß er innere lebendige Rraft oder, wie man das jetzt nennt, 
kinetische Energie besitzt. Seine Masse ist nichts einfaches, sie setzt 
sich aus statischer und kinetischer Masse zusammen, und die letztere 
wird immer größer, je intensiver der Bewegungszustand im System 
ist. Man könnte ja auch jenen Teil als „wahre", diesen (oder die ganze 
Summe) als „scheinbare" Masse bezeichnen,- aber das würde inso 
fern irreführen, als die kinetische Masse ebenso „wahr" ist wie die 
statische; im Gegenteil, man kommt leicht auf den Gedanken, es 
möchte auch die statische Masse eine Zolge irgendwelcher innerer 
Bewegungsvorgänge sein, nur von so feiner Art, daß wir sie nicht, 
wie die Rreiselbewegung, durch grobe Beobachtung feststellen können, 
Alles das gilt nun freilich zunächst nur für die träge Masse; da aber, 
wie wir wissen, die schwere Masse der trägen stets gleich ist, muß es 
auch von dieser gelten, es muß also auch die Gravitation von der 
(groben und feinen) Bewegung der aufeinander wirkenden Rörper 
abhängen, und das Gravitationsgesetz kann dann nur eine angenäherte, 
wenn auch, wie sich zeigt, innerhalb ungeheuer weiter Grenzen be 
stehende Gültigkeit haben. 
Somit kommen wir zu dem vorläufigen Schlüsse: Masse ist 
nichts anderes wie eine Art von Energie; und je mehr Energie ein 
Rörper hat, desto mehr Masse hat er im wahrsten Sinne des Wortes. 
Vieser Schluß ist, wie gesagt, nur ein vorläufiger; wir können näm 
lich mit dieser Äquivalenz zunächst noch nichts anfangen, weil wir 
das Umrechnungsverhältnis von Masse und Energie nicht kennen; 
es geht uns hier ebenso wie mit der Umrechnung von Zeit in Raum. 
Denn wenn wir etwa aus dem Rreiselversuch dieses Umrechnungs 
verhältnis ermitteln wollten, was ja an sich möglich wäre, so würde 
doch offenbar das Ergebnis gar keine, über die besonderen Umstände 
dieses Versuchs hinausgehende Bedeutung haben. Eher schon könnten 
wir an das Gravitationsgesetz denken und aus dessen in weiten Grenzen 
bestehender Gültigkeit den Schluß ziehen, daß ein ruhendes Gramm 
schon eine so gewaltige Menge Energie darstellt, daß die grob-kine-
	        
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