Die Rasenscheermaschinen.
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allgemein werden. Es möchte hier auch noch hinzukommen, daß der
englische Rasen sich durch seine Schönheit vor allem anderen auszeichnet,
und dort eine, eben wegen dieser Schönheit wohlgegründete Vorliebe
für die Pflege desselben vorhanden ist, so daß jede Gelegenheit, welche
zur Verbesserung desselben dient, mit Freuden ergriffen wird. Diesem
Umstande ist es wohl auch zuzuschreiben, daß der berühmteste Fabrikant
dieser Maschine, Samuelson in Banbury in wenigen Jahren
7000 bis 8000 Stück derselben abgesetzt hat, eine Angabe, welche bei
der Zuverlässigkeit des Herrn Samuelson wohl Glauben verdient,
trotzdem wohl Mancher den Kopf darüber schüttelt.. Verfasser dieses
hatte mehrfach Gelegenheit, die Maschine in großen öffentlichen Gar
tenanlagen arbeiten zu sehen, und konnte sich von der Vortrefflichkeit
und Leichtigkeit der Arbeit, sowie von der außerordentlichen Gleichmä
ßigkeit, welche der vor längerer Zeit geschnittene Rasen zeigte, voll
kommen überzeugen, so daß die Brauchbarkeit der Maschine außer allem
Zweifel steht.
Aus dem eben Gesagten geht hervor, daß die Maschine bei uns
sicherlich nicht allgemein eingeführt wird, und können wir uns deßhalb
auch über die Konstruktion derselben so kurz fassen, daß wir das all
gemeine Princip der Maschine geben und dasselbe dann an einem Bei
spiele erklären.
Es giebt eine große Zahl von verschiedener Konstruktion der Ra
senscheermaschinen, jedoch stimmt die Grundform bei fast allen vollständig
überein, an welcher folgende wesentliche Theile hervortreten:
1) Der Schneideapparat. — Derselbe besteht aus einem sehr-
schnell rotirenden Tambour von 4 bis 8 Zoll Durchmesser und einer
Länge, die gleich der Schnittbreite ist, welcher an seiner Peripherie mit
3 bis 5 spiralförmig gebogenen Stahlmessern versehen ist. Diese Messer-
machen etwa auf die ganze Länge der Trommel eine halbe Windung,
und sind an gußeisernen Scheiben, deren je nach der Länge der
Trommel drei oder sechs vorhanden find, angeschraubt. Bei den bes
seren Rasenscheermaschinen ist diese Befestigung mittelst länglicher Schlitze
in den Messern derartig bewirkt, daß die Messer verstellt werden können,
damit die Trommeln für den Fall der Abnutzung der Messer stets
einen gleichen Durchmesser behalten.
Bei der Drehung gehen die Messer an einer geschärften Stahl
schiene vorbei, welche ein Ausweichen des zu schneidenden Grases ver
hütet, und demselben demnach den gehörigen Widerstand giebt. Die
Schneiden der Messer und der Stahlschiene sind derartig eingerichtet,
daß eine scheerensörmige Wirkung eintritt, wie bei den Tuchscheer-