Full text: Die Erndtemaschinen ([1. Band], 3. Heft)

Die Mähemaschinen. 
307 
der Londoner Industrie-Ausstellung 1 862 befand, dort viel 
Anklang gefunden. Das Princip der hier angewendeten Bewegungs 
übertragung ist das des Schneckenrades und der Schnecke. Bis 
her benutzte man fast ausschließlich die Schnecke zur Bewegung des 
Schneckenrades, nicht aber umgekehrt das Schneckenrad zur Bewe 
gung der Schnecke, trotzdem bei der letzteren Methode die Geschwin 
digkeit auf die einfachste Weise wesentlich erhöht wurde. Die Zahn 
reibung wurde jedoch dabei derartig vermehrt, daß diese Methode keine 
Anwendung finden konnte. Anders ist es, wenn man anstatt der Zähne 
des Schneckenrades auf eitler großen Scheibe lose Räder 
anbringt, welche wie die Zähne eines Schneckenrades angeordnet 
sind. Es wird auf diese Weise die gleitende Reibung in rollende 
Reibung verwandelt, welche letztere bedeutend geringer ausfällt 
als die erstere. Der bekannte französische Mechaniker Bourdon hatte 
ein Modell dieses Apparats in London ausgestellt (im westlichen Annex), 
an welchem man sich durch Drehung des Schneckenrades leicht über 
zeugen konnte, daß bei Anwendung der erwähnten rotirenden Scheiben 
anstatt der Zähne die Reibung um ein beträchtliches vermindert wird. 
Hat die Schnecke nur ein einfaches Gewinde, wie dies gewöhnlich der 
Fall ist, so ist das Umdrehnngsverhältniß des Schneckenrades zur Schnecke 
gleich der Zähnezahl des Rades, oder bei Anwendung der erwähnten 
Scheiben gleich der Zahl der angebrachten Scheiben, es leuchtet dem 
nach ein, daß man der Schnecke mit Leichtigkeit eine sehr hohe Um 
drehungsgeschwindigkeit ertheilen kann. 
Diese Bewegungsübertragung war nur bei einigen der auf der 
Londoner Industrie-Ausstellung 186 2 vorhandenen Mähe- 
Maschinen angewendet, und wollen wir in dem Folgenden auf eine dieser 
Maschinen von Rüssel und Tremain zu Manlius Onondaga 
(Rcw-Uork) (Newton's Patent) näher eingehen*) 
Die Maschine ist auf Taf. III dargestellt, und bedeutet in der 
Zeichnung: 
Fig. I die Seitenansicht der Maschine, wobei jedoch der Schneide 
apparat nach der Linie xx Fig. II durchgeschnitten ist, 
Fig. II den Grundriß, 
Fig. III einen theilweisen Durchschnitt nach der Linie yy in Fig. I, 
Fig. IV den Durchschnitt durch die Verkuppelung der Schnecke mit 
der Lenkerstange für das Messer, 
*) Specification oi Alfred Vincent Newton Nr. 2576 de 1861. 
Perels, Handbuch. 21
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.