Die Mähemaschinen.
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lich verstärkt. Die Platform, welche an der äußeren Seite durch ein
Laufrad unterstützt wird, kann mit dem Fingerbalken gehoben werden,
um den Schneideapparat über größere Hindernisse hinwegzuführen. Das
Ablegen erfolgt zur Seite, so daß eine Fahrt für den folgenden Schnitt
frei wird, und ist zu diesem Zwecke die Platform nierenförmig gestaltet;
bei einigen Maschinen auch mit Blech beschlagen. Der Sitz des Ar
beiters, welcher das geschnittene Getreide von der Platform abharkt,
befindet sich auf dem Hauptgestell der Maschine. Zum Zuführen des
Getreides dient die gewöhnliche Haspel, welche das zu schneidende Ge
treide dem Messer zuführt, und gleichzeitig das Niederlegen desselben
auf der Platform befördert.
Der französische Maschinenbauer Peltier hat an der Wood'schen
Maschine einige wesentliche Verbesserungen angebracht, welche Barall
im Journal d’agricnlture practique *) beschreibt. Dahin gehört na
mentlich eine sehr einfache Ausrückevorrichtung des Messerbetriebes,
welcher erforderlich ist, wenn die Maschine nicht arbeiten, sondern nur
transportirt werden soll. Zn diesem Zwecke können die beiden Getriebe,
welche in die Verzahnungen der Fahrräder eingreifen, auf ihrer Welle
verschoben werden, so daß sie außer Eingriff mit diesen Verzahnungen
kommen. An dem Gestell befindet sich ein horizontal drehbarer Hebel,
welcher so angeordnet ist, daß er von dem aus dem Führersitze befind
lichen Arbeiter mit dem Fuße regiert werden kann. Von dem Dreh
punkte des Hebels gleich weit entfernt befinden sich zu beiden Seiten
desselben zwei Zapfen, an denen gekröpfte Stangen angreifen, welche die
Kuppelungshälse der Triebräder gabelförmig umgreifen. Die Zugstangen
werden durch Stifte, die sich an dem Maschinengestell befinden, und
welche in länglichen Schlitzen der Zugstangen gleiten können, grade und
parallel der Triebradachse geführt. Es leuchtet nun ein, daß durch die
Drehung des Hebels nach der einen Richtung die beiden Zugstangen sich
stets in entgegengesetzter Richtung verschieben werden, und eine Ein
kuppelung der Verzahnungen in den Fahrrädern mit den Triebrädern,
sowie bei einer Drehung nach der anderen Richtung eine Auskuppelung
der Triebräder mit den Fahrräderverzahnungen bewirken werden. In
Kapseln, welche sich an den Triebrädern anschließen, befinden sich hier
ebenfalls Sperrkuppelungen, welche die Bewegung der Räder nur beim
Vorwärtsgang der Maschine auf die Welle übertragen, beim Rückwärts
gang dagegen sofort ein Gleiten der Getriebe auf ihrer Achse veran
lassen.
0 Jahrgang 1861. Band 1 pag. 532.