Full text: Die Erndtemaschinen ([1. Band], 3. Heft)

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Die Mähemaschinen. 
arbeiten. Bielfach werden auch die Berichte nach kurzen Versuchen mit 
neuen gut im Stande gehaltenen Maschinen veröffentlicht, wobei sich als 
dann fast immer günstige Resultate herausstellen, während, wenn die 
Maschine längere Zeit in Betrieb ist, und dadurch das Messer und die 
Betriebstheile Veränderungen erlitten haben, die Resultate sich bei 
Weitem ungünstiger stellen. Es möchte überhaupt gerathen sein, bei 
der Beurtheilung der Leistung einer Mähemaschine die Resultate bei 
veranstalteten Prüfungen und Konkurrenzen vollständig außer Acht zu 
lassen, da hier viele der Maschine günstige Umstände hinzutreten, welche 
beim gewöhnlichen Betrieb durchaus nicht vorhanden sind. Dahin ge 
hört namentlich, daß das Feldstück stets ein ausgewähltes ist, nur ein 
guter Fruchtstand und fester, ebener Boden benutzt wird, die Ma 
schine sich im besten Zustande befindet, Arbeiter und Pferde in der 
Regel nur auf kurze Zeit beschäftigt werden. Dabei erzielt man als 
dann natürlich überraschend günstige Resultate, die man jedoch nicht 
als Richtschnur für den späteren Gang der Maschine nehmen darf. 
Bei einigen landwirthschaftlichen Maschinen, namentlich den Damps- 
pslügen, kommt man vollständig davon zurück, die Resultate kurzer 
Prüfungen als maaßgebend zu nehmen, sondern man beurtheilt die 
Leistung und Güte der Apparate nach den Resultaten einer vollstän 
digen Kompagne. Eine Publication derartiger Berichte, wie dieselbe 
regelmäßig in der Agricultural Gazette stattfindet, hat einen 
großen Werth, und läßt sich aus diese Weise allein Zuverlässiges über 
eine bestimmte Maschine ersehen; es wäre erwünscht, daß derartige 
Berichte auch über Mähemaschinen publicirt würden, da, wie bereits 
bemerkt, die meist oberflächlichen Prüfungen oder Ausstellungen, 
bei denen die Aussteller, wie es in neuerer Zeit vorge 
kommen, als Preisrichter fungirten, fast nie richtige und zu 
verlässige Resultate geben können. 
Wir unterlassen es daher, wie dies wohl sonst üblich sein mag, 
hier die Resultate derartiger Prüfungen mitzutheilen, um so mehr, da 
dieselben ungemein varriiren, und häufig bei einer Prüfung die Mac 
Cormick'sche Maschine, bei der folgenden die Hussey'sche, bei der 
dritten die Al teutsche und bei der vierten die Wood'sche Maschine 
als die beste erkannt wird. Es sind sogar von einer Seite diese 
äußerst veränderlichen Resultate benutzt worden, um ans denselben 
einen Auszug zu liefern, bei denen fast immer ein und dieselbe Ma 
schine als die beste erkannt wurde, was bei der erwähnten Mannig 
faltigkeit der Resultate und den unrationellen Prüfungsmethoden ohne 
Schwierigkeit zu bewerkstelligen ist.
	        
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