Full text: Die Schlosskirche zu Wechselburg, dem ehemaligen Kloster Zschillen (1. Abtheilung, 1. Heft)

Vorwort. 
Seit einer Reihe von Jahren habe ich die wenigen Stunden meiner Muse einzig 
und allein dem Studium der Baukunst und Bildnerei des Mittelalters gewidmet. 
Das, was ich von Kunstwerken dieser Art auf früheren Reisen selbst gesehen, 
verglich ich sorgfältig mit den mehreren Tausenden von Abbildungen, die ich 
nach und nach gesammelt habe, und suchte mich so über das Wesen und die 
Geschichte derselben zu unterrichten. Bei meinen beiden Mitarbeitern an ge 
genwärtigem Werke fand ich in dieser Hinsicht den grössten Anklang und man 
nigfache Belehrung, und auch andere Mitglieder der hiesigen deutschen Gesell 
schaft f. E. v. S. u. A. zeigten besonderes Interesse an unseren gemeinschaftli 
chen Forschungen. Viele Baudenkmale Sachsens, wovon mehrere früher nur 
flüchtig oder gar nicht beachtet gewesen, wurden nun theils von uns selbst sorg 
fältig geprüft, vermessen und gezeichnet, theils liess ich von geschickten Künst 
lern genaue Zeichnungen davon fertigen. Nachdem wir nun die bisher ganz 
unbekannt gebliebene, in artistischer Hinsicht höchst wichtige, Kirche zu Wech 
selburg aufgefunden hatten, so erwachte der Gedanke, sie durch Abbildungen 
bekannt zu machen, mit ihr aber ein Werk über die Baudenkmale Sach 
sens zu beginnen, von denen bis jetzt nur wenige treu dargestellt und näher 
beschrieben worden sind. Überhaupt ist in dieser Hinsicht Sachsen bis jetzt 
weit hinter andern Ländern, welche die hauptsächlichsten ihrer Baudenkmale in 
Prachtwerken bekannt gemacht haben, zurückgeblieben; das Schweehten’sche 
Werk über den Dom zu Meissen ist noch immer das einzige der Art. Er- 
muthigt durch den Beifall, welchen die kunstliebenden Prinzen unsres ver 
ehrten Regenten-Hauses dem Plane schenkten, — und unterstützt durch die 
besondere Geneigtheit und Beihülfe, welche bei Bearbeitung und Herausgabe 
der Kirche zu Wechselburg von dessen Erlauchtem Besitzer mir gewährt 
wurde, wofür ich mich zu dem verbindlichsten Danke verpflichtet fühle, — aufge
	        
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