Full text: Einleitung in die höhere Optik

86 Erste Ábtheüung. Fünftes Capitel. 
düng zu bringen und muss für einen andern Theil dadurch 
brauchbar gemacht werden, dass der Grösse « ein anderer Werth 
beigelegt wird. 
In den allgemeinen Zügen mit der durch die Erfahrung be 
stimmten Lichtbewegung übereinstimmend, hat die Bewegung, 
welche durch die Gleichung I. dargestellt wird, das Specielle, 
dass bei ihr der Ausschlag wie der Sinus der mit einer Constan- 
ten multiplicirten Zeit zu- und abnimmt. Den Schritt nun, dass 
wir jene beiden Bewegungen identificiren, sehen wir endlich noch 
durch den Umstand gerechtfertigt, dass sich für die beschleuni 
gende Kraft der Bewegung 1. dasselbe Gesetz ergibt, wie für 
die Kraft, welche das Theilehen irgend eines elastischen Kör 
pers, z. B. einer Feder, einer Saite, nöthigt, sehr kleine gerad 
linige Schwingungen um seine Ruhelage auszuführen. Für die 
beschleunigende Kraft der unendlich kleinen Oscillation einer 
Feder, einer Saite etc., leitet die analytische Mechanik das Ge 
setz ab, dass sie in jedem Momente dem Ausschlage proportional 
sei; dasselbe gilt bei der Bewegung I. Ihre beschleunigende 
Kraft drückt sich nämlich aus durch: 
dty (2 tz\ 2 .2 7t /2 jU 2 
J# = - a -\T) ■ ~s t== ~ \T 
y- 
Wir machen also, indem wir die Gleichung I. als Gleichung 
der Lichtschwingungen hinstellen, die sehr wahrscheinliche An 
nahme, dass die Elasticitätskräfte des Lichtäthers auf ein ver 
schobenes Theilehen so wirken, dass eine Kraft resultirt, welche 
das Theilehen nach seiner Ruhelage hintreibt und der Grösse 
der Verschiebung proportional verbleibt. Rechnen wir die Zeit 
t so, dass die Gleichung I. die Bewegung eines Aethertheilchens 
a x auf dem Strahle SS (Fig. 40) darstellt, und zählen wir von cy 
an in der Richtung der Fortpflanzung des Strahles die positiven 
Abscissen, so wird nach Dem, was wir S. 82 gesehen, die Linie 
W W (Fig. 41), auf welcher sich die Aethertheilchen zur Zeit t 
befinden, durch die folgende Gleichung dargestellt: 
y 
. 2jc ( x\ . 27t 
rin. —zr 11 ) = a sin. —* [Vt — x). 
O \ V / i!0 
Das in dieser Gleichung auftretende Product v ö ist die Strecke, 
welche das Licht während der Oscillations-Dauer zurücklegt, also
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.