Interferenz des geradlinig polarisirtcn Lichtes. 91
gemeinsame Polarisations-Ebene haben, so wird die beschleuni
gende Kraft der resultirenden Bewegung durch die Summe der
beschleunigenden Kräfte der Theilbewegungen dargestellt. Be
zeichnen wir nun aber den wirklichen Ausschlag des Theilchens,
wie er der resultirenden Bewegung entspricht, durch Y, so
drückt sich die beschleunigende Kraft der letzteren auch durch
d 2 Y
—r— aus, und wir haben sonach:
dt 2
d 2 Y d 2 y x . d 2 y<i . d- (y x -j- y 2 H~ • • ■)
dt 2 ~~ dt 2 ' dt 2 ' " * * dt 2
Die Integration dieser Gleichung gibt aber:
d Y d (ih —y% ~T~ • • •) t dy x . dy 2 .
dt dt 1 dt 1 dt 1 . '
„ . dY du 1 du
Die Quotienten T ~
etc. sind nichts Anderes als die
Geschwindigkeiten des Theilchens, wie sie der resultirenden und
den Theilbewegungen entsprechen. Wenn nun beim Beginne der
Bewegung und in ihrem Verlaufe keine anderen Kräfte wirken,
als die inneren Elasticitätskräfte des Aethers, so wird im Anfänge
der Bewegung die Geschwindigkeit der resultirenden Bewegung
der Summe der Geschwindigkeiten der Theilbewegungen gleich
sein. E'iir diesen und folglich auch für alle folgenden Momente,
ist daher die Integrations-Constante der Null gleich, und wir ha
ben somit:
dY __ <%i . dy 2 | d, (yi -\- y<2 ■ . •)
dt dt ' dt ' dt
Eine nochmalige Integration führt zu der Gleichung:
^. = y 1 y 2 const.
Hieraus ersehen wir, dass der Ausschlag der resultirenden
Bewegung der Summe der Ausschläge aller Theilbewegungen,
um eine constante Grösse vermehrt, für eine jede Zeit gleich
kommt. Diese constante Grösse übersteigt offenbar die unmess-
baren Grenzen der Licht-Amplituden nicht, und sie modificirte
übrigens auch nicht, falls sie wirklich vorhanden wäre, die Er
scheinung, da sie nur eine Verschiebung der den Ausschlägen Y
entsprechenden Wellenlinien in der Richtung dieser Auschläge
bedingt. Die Annahme dieser Verschiebung verträgt sich aber
offenbar nicht mit der Unterstellung, dass bei dem Beginne der