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Interferenz des geradlinig polarisirten Lichtes.
entsprechenden Fälle dargestellt. S x und S 2 sind die Wellen
linien der componirenden Strahlen, während S dem resultirenden
angehört.
Fig. 49.
Die betrachteten Strahlen S bestehen aus lauter gleichstarken
Wellen; es liegt aber kein Grund vor, solches bei dem polarisir
ten Lichte, mit welchem wir in unseren Versuchen operiren, zu
unterstellen. Wir müssen vielmehr annehmen, dass einer dieser
Strahlen aus, freilich sehr langen, Zügen von Wellen bestehe, in
denen von einem Zuge zum andern die Amplituden variiren,
während sie für denselben Zug als gleich anzusehen sind, so dass
wir nur die einzelnen Züge durch Gleichungen von der Gestalt
derer für S darstellen können, und beim Uebergange von einem
Zuge zum andern an der Grösse a eine Aenderung anzubringen
ist. Ein Strahl A x , Fig. 50 (s. f. S.), bestehe nun aus m 1 Wol
len von der Amplitude a L , aus m 2 von der Amplitude a 2 etc. In
unseren Versuchen stellen wir einem solchen Strahle im Allgemeinen
einen zweiten A 2 entgegen, der aus derselben Lichtquelle geflossen
ist, der jedoch in der Intensität andere Veränderungen erlitten hat
als jener und gegen diesen verschoben wurde. Es leuchtet aber
ein, dass die Veränderung in der Amplitude auf seiner ganzen
Länge dieselbe sein werde. Der Strahl A 2 besteht hiernach aus
m x W eilen von der Amplitude g . a x , aus m 2 von der Amplitude
[i . a 2 etc., wenn g- das Verhältniss ist, in welchem die Ampli
tuden von A 2 zu denen von Aj stehen. Die Anzahl der Wellen, um
welche A 2 gegen A x verschoben wird, ist immer gegen die sehr