98 Erste Abtheilung. Sechstes Capitel.
unterschied der interferirenden Strahlen ein gerades Vielfaches
der halben Wellenlänge: die Beleuchtung ist stärker als an der
Stelle, wo nur das von einem Spiegel zurückgestrahlte Licht hin
gelangt. Der Phasenunterschied nimmt zu, und mit ihm nimmt
der Grad der Helligkeit ab, wenn wir zu dem nach aussen hin
nächst anliegenden dunkeln Streifen übergehen, in dessen Mitte,
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d. h. da, wo der Phasenunterschied mn — gewachsen ist, voll-
ständige Vernichtung der beiden Strahlen durch absolute Dun
kelheit sich verräth.
Wenden wir statt des polarisirten Lichtes gewöhnliches an,
so können wir nach S. 63 statt eines Strahles des letzteren zwei
senkrecht zu einander, geradlinig polarisirte Strahlen von gleicher
Intensität setzen. Jeder von diesen bietet dann dieselben Erschei
nungen dar, und somit wird sich auf dem Schirme dasselbe Bild
wie bei geradlinig polarisirtem Lichte gestalten.
Aus dem Zusammenwirken zweier oder mehrer Wellenbewe
gungen mit ungleichen Perioden kann nie Buhe erfolgen; jene
setzen sich vielmehr zu einer neuen, bald intensiveren, bald
schwächeren Bewegung zusammen, welche nicht die einfache Ge
stalt der Theilbewegungen besitzt, sondern in der alle Perioden
der letzteren auftreten. Das Auge erkennt hierbei in der Farbe
des resultirenden Lichtes die Mischfarbe der componirenden
Theile. Diese hängt ausser von der Qualität und Anzahl der
eintretenden Bestandtheile auch noch von ihrer relativen Inten
sität ab. So liefert die Verbindung aller Lichtqualitäten, die wir
in dem Sonnenspectrum ausbreiten, die weisse Mischfarbe. Un
terdrücken wir eine jener Qualitäten ganz oder theilweise, so tritt
in der Mischfarbe die jener Qualität als complementär zugeord
nete Farbe rein oder einer Quantität weissen Lichtes beigemischt
auf. Wegen der von Newton aufgestellten Begel, die Misch
farbe einer Anzahl Lichtqualitäten zu finden, verweisen wir auf
Biot’s Traité de physique expérimentale, t. 2, p. 308 in der Aus
gabe von 1824. S. auch: Theoretische Auslegung einiger That-
sachen, die Zusammensetzung der Farben des Spectrums betref
fend, von J. Challis; Pogg. Ann. XXXVII.
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