Das natürliche Licht.
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Licht verwandelt werden kann. Wir werden es als eine Probe
für die Richtigkeit unserer Hypothese über die Wesenheit des
natürlichen Lichtes betrachten, wenn wir den Mangel der Seit-
lichkeit in dein erwähnten Lichte aus jener abzuleiten vermögen.
Wir theilen zu dem Ende das auffallende Licht in zwei Bündel
unpolarisirter Strahlen mit geradlinigen Oscillationen und werden
zeigen, dass einer von diesen wiederum unpolarisirtes Licht her
vorbringen müsse, woraus denn folgt, dass beide es auch in Ge
meinschaft thun. Die Amplitude eines regulären Strahles, den
wir an die Stelle einer der Composanten substituiren können, sei
a. In einem bestimmten Momente sei a das Azimuth einer Oscil
lation in jenem Strahle, von einem der Hauptschnitte der Kry-
stallplatte an gerechnet. Wir zerlegen sie in zwei Oscillationen
y und £ nach diesen Hauptschnitten und erhalten, wenn wir
— (vt — oa) — V setzen und von jeder Schwächung absehen,
A
für die aus dem Krystalle heraustretenden Strahlen:
y = a cos. a . sin V, z — a sin. a . sin. (F-j- cp),
wo cp die Aenderung des Ausdruckes F bedeutet, welche durch
den gebildeten Phasenunterschied eintritt. Fallen diese Compo
santen nun auf einen polarisirenden Kalkspatli, dessen Oscilla
tions-Ebene im Azimuth ß liegt, so erhalten wir für die Aus
schläge s des vom Kalkspath durchgelassenen Strahles:
s=ycos. /3 + z sin. ß — a [cos. a cos. ß. sin. V-j- sin. a sin. ß. sin. ( F-j- qp)]
== a [(cos. a cos. ß -j- sin. a sin. ß. cos. cp) sin. V-J- sin. a sin. ß sin.cp. cos. F]
—a\j(cos.u cos.ß -j-sin.asin.ßcos.cp) 2 -j-sin.a 2 sin.ß-sin.cp' 2 . sin.( F-j
wenn wir setzen:
* sin. a sin. ß sin. cp
tanq. 1p — 3—; : : 3
° cos. a cos. ß -j- sin. a sm. ß cos. cp
Für die Intensität des durchgehenden Lichtes erhalten wir somit:
a 2
Y C 1 4- cos. 2 a cos. 2 ß -J- sin. 2 a sin. 2 ß COS. cp).
Das Azimuth a der auffallenden Oscillationen ändert sich
aber fortwährend, mit ihm also auch die Intensität der durch den
Kalkspath dringenden Oscillationen. Die Summe dieser Inten
sitäten jedoch bewahrt ersichtlich denselben Werth im Verlaufe der
Zeit, während welcher a dieAzimuthe da, 2d a etc. einmal durch
laufen hat. Für diese Summe finden wir nämlich, wenn y die