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Erste Abtheilung. Neuntes Capitel. Das natürliche Lieht.
In einen bestimmten Punkt der Axe gelangt, wird die Flamme
f x auf o x dieselbe Helligkeit hervorbringen wie / 2 auf o 2 . Ver
schiebt man fi über jenen Punkt hinaus, so wird o 2 die grössere
Helligkeit zeigen. Man bestimme nun mit möglichster Genauig
keit die Lage von f x , bei welcher beide Hälften des Oelpapieres
keinen merklichen Unterschied in der Helligkeit offenbaren. Es
trete dies ein, wenn f von der Mitte g des Instrumentes um d
entfernt ist. Endlich stelle man sich mehrere andere Flammen
her, die in der Entfernung d ebenfalls eine gleichmässige Er
leuchtung des Oelpapieres hervorbringen, die folglich dieselbe In
tensität wie f besitzen. Es werde alsdann f der Reihe nach in
die Entfernungen 2 d, 3 d, etc. gebracht, und jedesmal füge man
jener Flamme möglichst nahe soviele von den gleichhellen Flam
men hinzu, bis o x wieder dieselbe Helligkeit wie o 2 erlangt. Man
wird finden, dass bei der Entfernung 2 d zu dem Ende drei, bei
der Entfernung 3 d acht neue Flammen hinzugefügt werden müs
sen. Hieraus folgt denn, dass eine Flamme in der Entfernung
d ebenso stark erleuchtet wie vier gleichhelle Flammen in der
Entfernung 2 d, wie neun Flammen in der Entfernung 3 d, über
haupt, wie n 2 gleichhelle Flammen in der Entfernung n d, oder in
anderen Worten, dass die Intensität des Flammen-Lichtes propor
tional mit dem reciproken Werthe des Quadrates der Entfernung
zu- und abnimmt. Hierin aber finden wir eine Bestätigung des
Gesetzes, welches oben für das Licht eines leuchtenden Punktes
abgeleitet wurde, insofern das Licht eines Complexes von leuch
tenden Punkten, wie eine Flamme es ist, in grösseren Entfer
nungen dieselbe lntensitäts - Abnahme zeigen muss wie ein ein
zelner leuchtender Punkt. In der That, es seien p x , p 2 • • •>
Fig. 83, leuchtende Punkte, deren Lichter in der Entfernung
Fig. 83.
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1 die Intensitäten i x , i 2 . . . besitzen. Die Intensität der Er
leuchtung; in dem Punkte P ist alsdann: -j
ö piP 2 P^ P 2