Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Das theilweise polarisirte Licht. 
senkrecht. Wenn die Lupe nach einer Quelle unpolarisirten 
Lichtes gekehrt wird, so erscheinen die Bilder, wie man auch 
die Lupe um ihre Axe drehen mag, von gleicher Helligkeit. Ist 
aber das auffallende Licht geradlinig polarisirt, so werden sie 
nur dann gleich hell, wenn ihre Verbindungslinie mit der Oscil 
lations - Ebene einen Winkel von 45° bildet; dreht man, von die 
ser Lage ausgehend, das Instrument z. B. rechts herum, so 
wird eines der Bilder, etwa 0, immer heller, während gleich 
zeitig das andere dunkler wird. Das Bild 0 erreicht den höch 
sten Grad seiner Helligkeit, und das Bild E verschwindet 
— 45° —22%° 0° ff-22% ff- 45 !1 
— 45° —- 22%° 0° ff- 22% ff-45° 
gänzlich nach einer Drehung von 45°, da dann die Ver 
bindungslinie der Bilder auf der Oscillations - Ebene des ein- 
fallenden Lichtes senkrecht steht. Das Verhalten der Bilder 
kehrt sich bei entgegengesetzter Drehung um. S. Fig. 85. 
Weder mit den Erscheinungen bei unpolarisirtem Lichte, 
noch mit denen bei geradlinig polarisirtem stimmen die Ver 
änderungen überein, die man an der Intensität der Bilder beob 
achtet, wenn auf die Lupe ein Gemisch von natürlichem und 
polarisirtem Lichte fällt. Richtet man jene z. B. nach einer 
Stelle des unbewölkten Himmels, die von der Sonne um circa 90° 
abliegt, oder sieht man durch sie in schiefer Richtung auf einen 
unvollkommen reflectirenden Körper, etwa eine geglättete Holz 
fläche, so ändert sich, während die Lupe gedreht wird, das In- 
tensitäts- Verhältniss beider Bilder; nie aber verschwindet eines 
von ihnen. In einer gewissen Lage ist die Helligkeit beider 
Bilder gleich. Dreht man aus ihr die Lupe heraus, so nimmt 
die Intensität des einen Bildes stetig ab, die des anderen zu. 
Nach einer Drehung von 45° erreicht jene, ohne gänzlich zu
	        
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