Full text: Einleitung in die höhere Optik

1G8 Erste Abtheilung. Zehntes Capitel. 
verschwinden, ein Minimum, diese ein Maximum. Die Bilder 
vertauschen ihre Kölle, wenn man in entgegengesetztem Sinne 
dreht. S. Fig. 88. Gleichzeitig beobachtet man in vielen Fällen 
— 45° — 22%° 0 n +22% +45° 
— 45° — 22%° 0° + 22% +45° 
eine Färbung der Bilder und bei der Rotation der Lupe einen 
Wechsel dieser Färbung. Wir richten aber hier unser Augen 
merk nur auf die Intensitäts-Verhältnisse, die, selbst wenn eine 
Färbung vorhanden ist, beobachtet werden können, und verweisen 
wegen dieser auf Moigno, Repertoire d’optique moderne II. 547, 
IY. 1437. 
Der Unterschied des erwähnten Maximums und Minimums 
variirt je nach dem untersuchten Lichte auf das Mannichfaltigste. 
Lässt man z. B. ein Bündel Lichtstrahlen von mässiger Inten 
sität unter einer Incidenz von 54° auf eine polirte Platte von 
schwarzem Glase fallen und untersucht das zurückgestrahlte Licht, 
indem man die Verbindungslinie der Bilder in die Einfalls-Ebene 
rückt, so wird das Bild E verschwinden, während nach einer 
Drehung von 90° das Bild 0 auf hört wahrnehmbar zu sein. Es 
wäre aber voreilig, hieraus auf eine geradlinige Polarisation des 
reflectirten Lichtes zu schliessen. In der That, lässt man die 
directen Sonnenstrahlen zurückstrahlen und verdeckt das Bild O, so 
kommt das Bild E, wenngleich mit sehr geringer Helligkeit, zum Vor 
schein; es entgeht also, obgleich wirklich vorhanden, nur wegen 
seiner unbedeutenden Intensität dem Auge*). Untersuchen wir ebenso 
das Licht, welches von einem etwas glatten Papierblatte unvollkom 
men reflectirt wird, so offenbart sich, wie in dem Falle der Glas 
platte , der grösste Unterschied zwischen den beiden Bildern, 
') Vergl. S. 188.
	        
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