Erste Abtbeilung. Zehntes Capitel.
die Bahn an ca 0 liegt, in der Richtung
der Linie cb theilweise polarisirt erscheinen.
Endlich erhellet auch noch, dass theil-
vveise Polarisation erzeugt würde, wenn in
die gleichmässig vertheilten Azimuthe ca 0 ,
ca x . . . um so mehr Oscillationen fallen
würden, je weiter jene von einer festen
Richtung, z. B. cb, entfernt sind; diese
wird die Richtung der theilweisen Polari
sation. Eine solche Vertheilung der Oscillationen können wir
leicht nachahmen.
Lassen wir, wie Dove es gethan hat*), einen geradlinig po-
larisirten Strahl so rotiren, dass die Winkelgeschwindigkeit seiner
Oscillations-Ebene von einer bestimmten Lage an bis zu der
darauf senkrechten stetig zunimmt, hierauf wieder in gleicher
Weise abnimmt, und so fort, so fallen in ein bestimmtes Azimuth
während einer Zeit, die die Rotations - Dauer mehrmals umfasst,
um so mehr Oscillationen, je näher jenes derjenigen Lage der
Oscillations-Ebene ist, wo diese immer von der geringsten Win
kelgeschwindigkeit getrieben wird. Nach der Richtung der grössten
Winkelgeschwindigkeit wird sich also eine theil weise Polarisation
verrathen müssen, was denn auch wirklich beobachtet wird.
Das theil weise polarisirte Licht, welches wir bis jetzt be
trachtet haben, kann als ein Gemisch von natürlichem und gerad
linig polarisirtem Lichte angesehen werden. Eine allgemeinere
Art der theilweisen Polarisation würde ein Gemisch von natür
lichem und elliptisch polarisirtem Lichte besitzen, und somit
müssten wir die bisher betrachtete theil weise geradlinige Po
larisation als besonderen Fall der theilweisen elliptischen Po
larisation unterordnen. Wir erhalten diese letztere wirklich, in
dem wir theilweise geradlinig polarisirtes Licht durch den Com
pensator schicken. Der Theil natürlichen Lichtes, welcher in
jenem als Composante enthalten ist, ändert seine Natur nicht, der
geradlinig polarisirte Theil aber geht im Allgemeinen in elliptisch
polarisirtes Licht über oder nimmt im Besondern die circulare
oder wiederum die lineare Polarisation an. Das Licht, welches
*) S. d. S. 148. a. O.
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