Full text: Einleitung in die höhere Optik

Hülfsmittel zum Studium der Polarisation des Lichtes. 181 
Messingbleches zu stehen kommt, bald ein Berg, bald ein Thal 
herschreitet, so wird ihr Knopf bald nach oben, um die Amplitude 
der Wellenlinie w x w 2 gehoben, bald nach unten durch die Schwere 
der Nadel um ebensoviel herabgezogen. Und diese Oscillation 
kommt ersichtlich genau mit derjenigen überein, die wir bei 
geradlinig polarisirtem Lichte unterstellt haben, sobald der Schie 
ber Fig. 99 mit gleichförmiger Geschwindigkeit verschoben 
wird. Dabei wird jedes der Knöpfchen um ein Gleiches seine 
Oscillation später beginnen als dasjenige, welches ihm in der 
der Verschiebung entgegengesetzten Richtung nächst anliegt. Im 
mer werden die Knöpfe auf einer Linie liegen, die der senkrecht 
darunter liegenden Directrix w 1 w 3 gleich ist; diejenigen, welche 
senkrecht über w 2 w 3 liegen, haben die Lage des Gleichgewichtes 
noch nicht verlassen; diejenigen, welche über dem Avellenförmigen 
Theile w x w 2 liegen, befinden sich auf einer Wellenlinie, die dem 
darunter liegenden Stücke von w x w 2 parallel läuft. Diese Wel 
lenlinie rückt wie die Directrix w x w 2 mit gleichförmiger Ge 
schwindigkeit fort. Die Bewegung der Knöpfe ist also der Art 
nach genau dieselbe wie die der Aethertheilchen auf einem 
geradlinig polarisirten Lichtstrahle. Die Geschwindigkeit, mit 
welcher der Schieber Fig. 99 verschoben wird, entspricht 
der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Strahles. Die Länge 
des Intervalles und die Höhe der Wellenlinie w x w 2 stellen die 
Wellenlänge und die Amplitude des Strahles dar. Endlich 
entspricht die Ebene der Knöpfchen, welche senkrecht steht 
und durch den Einschnitt tt geht, der Oscillations-Ebene. 
Um die Interferenz zweier geradlinig und senkrecht zu ein 
ander polarisirten Strahlen von gleicher Weilenlänge zu versinn 
lichen und eine Vorstellung von elliptisch polarisirtem Lichte 
zu gewinnen, wird an die Stelle des Schiebers Fig. 97 der 
Schieber Fig. 100 (s. f. S.) in die obere Etage gebracht. Er 
hat die Länge des Schiebers Fig. 99 und trägt oben und unten 
zwei parallele und senkrecht unter einander gelegene Ein 
schnitte, die aus einem Stücke einer mit w x w 2 gleichen Wellen 
linie und einer geradlinigen Fortsetzung bestehen. Die Axe jenes 
Stückes w 1 / w 2 / fällt mit der Mitte der Seite p zusammen, so 
wie auch der geradlinige Einschnitt w 2 'w z 4 . Dieser Schieber
	        
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