Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Zweite Abtheilung. Erstes Capitel. 
Das Polarisations-Ellipsoid liefert aber nicht allein die Oscil 
lations-Richtungen, welche einer gegebenen Wellen-Ebene und 
Länge zugeordnet sind, es bestimmt auch obendrein die Fort- 
j)flanzungs-Geschwindigkeit einer jeden von diesen drei Oscillations- 
Gruppen. Bedeutet s den reziproken Werth einer der drei Halb 
axen des Polarisations - Ellipsoïdes, so ist: 
„ 9 _ LA' -h RB'-f- QC' RA'-f MB'+PG'_QA' + PB' + NO 
8 ~ A' ~ B' ~ O 
Indem wir hier der Reihe nach für A‘, B' und C' die drei 
Drillings-Werthe einsetzen, wie sie den einzelnen Axen ent 
sprechen, finden wir die Quadrate der drei reziproken Halbaxen. 
Andererseits haben wir aber: 
/2 7t y LA + RB+QC RA + MBAtRC QA + PB+NC 
U 7“ A — B — C 
und da nun für die drei möglichen -Oscillations-Gruppen A = A', 
B — B' und G — O ist, so folgt : 
Multipliciren wir also den reziproken Werth einer der drei 
A 
Halbaxen mit der Grösse -—, so ist das Product die Fort- 
Jii TC 
pflanzungs-Geschwindigkeit derjenigen Oscillationen, die parallel 
mit der Richtung jener Axe vor sich gehen. Und so ist denn 
auch die letzte Forderung, welche an die Theorie im Allgemeinen 
gestellt werden kann, erfüllt. 
Es wird zweckmässig sein, die bisher gewonnenen Resultate 
noch einmal an einander gereiht vorzubringen. Sie lassen sich 
wie folgt fassen. 
Der h omogene Aether gestattet eine Bewegung, 
weichein derFortpflanzungvonebenenWellengerad- 
liniger, gleichgerichteter Schwingungen mit sehr 
kleinen Amplituden besteht. Die Richtung dieser 
Schwingungen ist aber in einem gegebenen Aether 
und bei bestimmter Wellen-Ebene und Wellen-Länge 
keine beliebige; jene Schwingungen können vielmehr 
nur nach drei bestimmten, aufeinander senkrechten
	        
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