Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Die isoti’open Mittel. Das Dispersionsgesetz. 
sein: es muss in ein Rotations -Ellipsoïd übergehen, dessen Um- 
drehungs - Axe auf der Wellen-Ebene senkrecht steht. Drehen 
wir die Wellen-Ebene E um den Coordinateti-Anfangspunkt, so 
wird die neue Polarisations-Fläche zwar eine von der ursprüng 
lichen verschiedene Lage einnehmen müssen, ihre Dimensionen 
aber können sich nicht ändern. Indem wir diesen Forderungen 
den analytischen Ausdruck geben, gelangen wir zu den Bedin 
gungs-Gleichungen zwischen den wirksamen Elasticitäts - Kräften 
und den Coordinateti der Aethertheilchen, welche den Isotropismus 
des Aetliers nach sich ziehen. Wir verzichten aber hierauf und 
verweisen deswegen auf Cauchy’s Memoire. 
Von den drei Oscillations-Gruppen, welche im Allgemeinen 
einer jeden Wellen-Ebene sich zuordnen, steht also die eine 
auf dieser senkrecht, während die beiden anderen mit ihr parallel 
laufen. Jene können, wie wir bereits in der ersten Abtheilung 
dargethan haben, nicht in die Erscheinung treten; sie entgehen 
dem Sinne des Gesichtes, falls sie auch wirklich vorhanden sind. 
Die beiden anderen Gruppen hingegen, welche mit der Wellen- 
Ebene parallel laufen und folglich auf der Fortpflanzungs-Rich 
tung senkrecht stehen, sind gerade von der Art, wie wir sie frü 
her dem geradlinig polarisirten Lichte unterlegt haben, und des 
halb werden wir auch auf sie besonders unser Augenmerk richten. 
Was nun erstlich die Richtungen jener Schwingungen be 
trifft, so finden wir dieselben hier nicht vollständig bestimmt. Das 
Polarisations-Ellipsoïd besitzt nämlich ausser seiner Rotations- 
Axe unendlich viele Durchmesser, die die Eigenschaften einer 
Axe besitzen, nämlich alle Durchmesser des Aequatorial-Kreises. 
Unter diesen können wir irgend ein beliebiges Paar auf einander 
senkrechter der Rotations - Axe als Axen der Fläche hinzufügen. 
Und hieraus folgt dann, dass sich im isotropen Aether 
die Richtung von Schwingungen, die mit derWellen- 
Ebene parallel sind, nicht bestimmt, oder in anderen 
Worten, dass alle Oscillationen, welche in die Wel 
len-Ebene fallen, ohne Unterschied ihrer Richtung 
hier stattfinden und nach den bekannten Gesetz e n 
sich fortpflanzen können. Aus dem Umstande, dass alle 
auf der Rotations - Axe senkrechte Durchmesser gleiche Grösse 
haben, folgt dann noch weiter, dass jene transversalen
	        
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