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Zweite Abtheilung. Zweites Capitel.
V
Der Werth von — ist aber nichts Anderes als der Bre
tt
chungsquotient der bestimmten Farbe für ihren Uebergang aus
Luft in das fragliche Mittel; bezeichnen wir also diesen mit p,
so ist:
_ , 1
№ —' ß 0 “T ‘
Sind p b , p c • • • p b und A b , A c • • • • Aj t die speciellen
Werthe des Brechungsquotienten und der Wellenlänge für die
Hauptstrahlen B, C • - • II, so ergibt ihre Substitution in die ge
fundene Formel die folgenden sieben Gleichungen:
1) p b = a o ( h • ~~t~2 » 2) p c = <x 0 -j- a 2 • —
yi b yi c
1) Ph — a o H~ a 2 • ~~7~i '
Aus diesen Gleichungen leitet sich leicht die folgende zu
sammengesetzte Proportion ab:
1111 11
H H— A] 2 Af’ Af Af"' : A fl A b 2
und es leuchtet ein, dass, wenn umgekehrt diese Proportion be
steht, die Abhängigkeit zwischen p und A durch die oben vor
geführte Formel dar gestellt werde.
Fraunhofer hat nun mit grosser Genauigkeit sowohl die
Brechungsquotienten p für eine Anzahl isotroper Mittel bestimmt,
wie auch die Wellenlängen A. Jene haben wir in dem Anhänge
zu der ersten Abtheilung mitgetheilt; die Art und Weise, wie
Fraunhofer die letzteren bestimmte, gewährt eine grössere Ge
nauigkeit als das Verfahren Fresnel’s, dessen wir ebenfalls in
der ersten Abtheilung gedachten. Man findet es auseinanderge
setzt in der Abhandlung „Nouvelle modification de la lumière 'par
Vinfluence réciproque et la diffraction des rayons lumineux, avec
Vexamen des lois de cette modification“ par J. Fraunhofer, Schu
macher’s Astronomische Nachrichten 1823 2. Heft. Die da
selbst mitgetheilten Werthe von A b etc., in den Pariser Zoll als
Längen - Einheit ausgedrückt, sind in der folgenden Tabelle ent
halten :