Full text: Einleitung in die höhere Optik

Zweite Abtheilnng. Drittes Capitel. 
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Nach allem Diesem werden wir kein Bedenken tragen anzu 
nehmen, dass unsere Coordinaten - Axen wirklich die Richtungen 
der Krystall-Axen angeben. Der Topas ist also ein Ivrystall mit 
dreien auf einander senkrechten Axen. Eine von ihnen steht auf 
der vollkommenen Spaltungsfläche s senkrecht und läuft mit der 
Axe des Prismas P parallel, die beiden anderen laufen mit den 
Diagonalen eben dieses Prismas gleich. Die Hauptschnitte sind 
also mit der Basis und den Diagonal-Ebenen von P parallel. 
Gehen wir jetzt zu den optischen Verhältnissen des Topases 
über. Aus einem durchsichtigen Ivrystalle dieses Minerales 
schneide man, wie Rudberg*) es gethan, drei Prismen, deren 
brechende Kanten mit den Krystall-Axen oder optischen Haupt- 
axen parallel sind. Alsdann wird man finden, dass ein Licht 
strahl, der senkrecht zu der Kante eines solchen Prismas polari- 
sirt ist und in einer zur Kante senkrechten Richtung das Prisma 
trifft, genau in derselben Weise gebrochen und in seine farbigen 
Bestandteile zerlegt wird, wie wenn das Prisma aus einem iso 
tropen Mittel bestände. Aus dem Minimum der Ablenkung eines 
Strahles von bestimmter Farbe kann man dann weiter den Bre 
chungs-Index der letzteren bestimmen. Jedes der Prismen wird 
für diesen einen anderen Werth liefern. So fand Rudberg für 
die mit F bezeichnete Stelle des Spectrums in einem Prisma, 
dessen Kante mit der ,2--Axe parallel lief, 1,61701; in einem 
zweiten Prisma, dessen Kante mit der y- Axe parallel war, ergab 
sich 1,62652; in einem dritten endlich, das der «-Axe parallel 
lief, 1,61914. Und diese Werthe ändern sich nicht, wie auch die 
Seitenflächen der Prismen gegen die Krystall-Axen gelegen sein 
mögen, wenn sie nur immer der einen oder anderen Axe parallel 
sind. Je nach der Lage jener Flächen und mit dem Winkel, 
den sie einschliessen, ändert sich aber die Lage des untersuchten 
Lichtstrahles gegen die Krystall-Axen in der Art, dass er zwar 
immer auf einer von diesen senkrecht steht (nämlich auf derjeni 
gen, mit welcher die brechende Kante und die Oscillations-Rich- 
tung parallel ist), dass er hingegen mit den beiden übrigen Axen 
immer andere Winkel bildet. Aus diesen Versuchen ziehen wir 
nun die wichtige Folgerung: dass sich ein Lichtstrahl, dessen 
*) Brechung des farbigen Lichtes im Arragonit und Topas. Pogg. Ann. XVII.
	        
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