Full text: Einleitung in die höhere Optik

Die anisotropen Mittel im Allgemeinen. 233 
also alle gegen jene schief liegen, entsprechen. Auf P dringe nun aus 
dem die Platte umgebenden isotropen Mittel eine geradlinig polarisirte 
Wellenbewegung ein, deren Ebenen mit P parallel sind, und de 
ren Oscillations-Richtung durch die in P gelegene gerade Linie 
OR bestimmt sei. Die Gleichung für ihre Oscillationen sei 
R = r sin. — vt. Diese Bewegung können wir in drei Theilbe- 
A 
wegungen zerspalten, deren Wellen-Ebenen ebenfalls mit P pa 
rallel sind, deren Oscillationen aber bezüglich parallel mit OX, 
0 Y und 0 Z vor sich gehen. Bedeuten alsdann £, rj und £ die 
Ausschläge dieser Bewegungen, ist ferner P = 0 die Gleichung 
der Ebene P in Be^ug auf das Coordinaten-System 0 X YZ, und 
bildet endlich die Gerade OR mit den Axen des letzteren die 
Winkel ß, ß und y, so hat man für die Gleichungen der Theil- 
Bewegungen: 
I = r COS. ß 
2 7t , 
Sin. —r- (vt 
P), 7] — r COS. ß 
2 % 
2 7t , 
Sin. (vt 
p), 
£ = r cos. y • sin. — (vt — P). 
Diese Composanten werden sich nun offenbar in das Innere 
des Krystalles fortpflanzen, ohne dass sich die Wellen-Ebene und 
die Oscillations - Dauer ändert. Wohl aber erleiden bei dem 
Uebergange in das neue Mittel sowohl die Amplituden und 
Phasen als auch die Wellenlängen, mithin auch die Geschwindig 
keiten Modificationen und zwar verschiedene bei den verschiede 
nen Bewegungen. Nach dem Eintritte in den Krystall trete an 
die Stelle von r, X und v bezüglich r, X 1 , v x , r, X 2 , v 2 etc., 
und finde eine Beschleunigung oder eine Verzögerung A 1 .... statt. 
Für die Bewegung im Inneren des Krystalles hat man alsdann 
£ = ^ r cos. ß • sin. — fat — P -f- A x ) etc. Indem die Wellen 
Ai 
durch die Fläche P' wieder in das umgebende Mittel eindringen, 
ändern sich zum zweiten Male die Amplituden und Phasen, und 
Xi, v x etc. nehmen wieder ihre ursprünglichen Werthe X und v an. 
Bedeutet also D die Dicke der Platte, so erhält man für die 
Composanten nach ihrem Wiedereintritt in das isotropische 
Mittel :
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.