Full text: Einleitung in die höhere Optik

23G 
Zweite Abtheilung. Drittes Capitel. 
und so gelangen wir, indem wir dies dadurch ausdrüeken, dass 
wir in den Gleichungen der letzteren die homologen Coefficienten 
identificiren, zu folgenden Gleichungen: 
A -f- B — 2 y = A -j- C — 2ß — A -j- a — ß — y = 0, oder: 
A + B — 2y = A + C- 2ß = B + C— 2 a —0, oder auch: 
p 2 q 2 — 6 je 2 = p“ 2 —|— v 2 — ßv- — q 2 -j- 6 ft 2 = 0. 
Wird diesen Gleichungen also, wie denen der 232. S. von den 
(konstanten des Mittels Genüge geleistet (und wir nehmen dies zur 
Erklärung seiner optischen Erscheinungen an*), so können wir, um 
die Bewegung, wie sie einer gegebenen Welle entspricht, zu er 
halten, von dem Polarisations-Ellipsoïde, dessen Beziehungen zu 
jener nicht sehr einfach sind, ganz und gar abseh en; statt seiner 
bedienen wir uns dann des Ellipsoïdes E, dessen Lage und Di 
mensionen von der Wellen-Ebene unabhängig sind. Die Axen 
dieser Fläche, auf deren absolute Lage es begreiflicherweise nicht 
ankommt, laufen mit den optischen Hauptaxen des Mittels parallel, 
so dass also auch die Hauptschnitte beider co'incidiren; ihre Länge 
ergibt sich leicht nachträglich aus der Bedeutung der Fläche selbst. 
Fassen w T ir schliesslich die Gesetze, welche sich uns bisher für 
die Bewegung des Lichtes in anisotropen Mitteln ergeben haben, 
zusammen. 
Nach einer gegebenen Richtung können sich in 
einem krystallisirten Körper im Allgemeinen nur 
zweierlei ebene Wellen fortpflanzen. Ihre Oscilla- 
tionen sind geradlinig und senkrecht aufeinander po- 
larisirt; in den einen und anderen Wellen liegen sie 
mit ihrer Richtung ganz in diesen und stehen also auf 
der Fortpflanzungs-Richtung senkrecht. Die Rich 
tungen der beiden Gruppen von Oscillationen erhält 
*) Wir dürfen nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, dass man 
zu anderen Bedingungs-Gleichungen gelangt, wenn man von der Unterstellung 
ausgeht, dass die Oscillationen eines geradlinig polarisirten Strahles in die Po- 
arisations-Ebene fallen; vergl. den A u fs. des Verfassers: On the calcules of 
Fresnel’s surface of wave, Philos. Magaz. Oct. 1851. Die Frage über die 
Oscillations-Richtung ist, wie bereits S. Gl angedeutet wurde, eine offene. In 
der neuesten Zeit hat zwar H a i d i n g e r versucht dieselbe zu entscheiden; sein 
Beweis ist aber illusorisch. S. Ueber die Richtung der Schwingungen des Licht" 
äthers in geradlinig polarisirtem Lichte, Pogg. Ann. LXXXVI. Andere Versuche 
v on B abinetund Cauchy findet man in Mo igno’s rep.d’opt.mod., t. 4, p. 13GG.
	        
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