Full text: Einleitung in die höhere Optik

242 
Zweite Abtheilung. Viertes Capitel. 
grösser oder kleiner ist; in jenem Falle ist das Octaeder spitz, 
in diesem stumpf. Fig. 124 und 125. 
Fig. 125. 
Die möglichen - Octaeder des tetragonalen Systemes theilen 
wir in zwei Klassen, nämlich 1) in solche, deren Symbole an den 
beiden ersten Stellen gleiche Coefficienten aufweisen, und 2) in 
solche, bei welchen dies nicht der Fall ist. Die erst erwähnten 
Octaeder sind offenbar lauter tetragonale Octaeder; ihre horizon 
talen Diagonalen sind immer einander gleich, die vertikalen aber, 
je nach dem Verhältnisse zwischen einem der beiden ersten und 
dem letzten Coefficienten des Symboles, bald grösser, bald kleiner 
als jene. 
Die Form des Symboles für eine Gestalt der zweiten Art 
ist (a, b, c), und diese bestimmt ein irreguläres Octaeder. Ver 
tauschen wir die beiden ersten Coefficienten, so erhalten wir 
(b, a, c), und dieses Symbol gehört einem irregulären Octaeder 
an, welches dem ersten congruent, aber gegen dasselbe um die 
Hauptaxe um 90° gedreht ist. Da nun die beiden Nebenaxen 
gleichwerthig sind, so leuchtet ein, dass auch 
jene beiden Octaeder es sind; ihre Flächen 
kommen daher im Allgemeinen in gleicher 
Ausbildung vor und sind als die Flächen 
ein und derselben Krystallform anzusehen. 
Man nennt diese eine symmetrische 
achtseitige Doppelpyramide; sie ist 
Fig. 126 ab gebildet. 
Unter den Prismen eines tetragonalen 
Krystalles ordnen sich die mit horizontalen 
Axen zu gleichwerthigen Paaren zusammen. 
In der That leuchtet ein, dass die beiden 
Prismen (0, b, c) und (b, 0, c) sich nicht
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.