244 Zweite Abtheilung. Viertes Capitol.
stellt einzig da; man kann es als die Basis der vertikalen Pris
men betrachten.
3) Die isoklinischen oder rhombischen Ivrystalle be
sitzen drei aufeinander senkrechte Axen und die allgemeinste
Form des Grundverhältnisses mit lauter ungleichen Gliedern. Da
demzufolge jede der Kry stallaxen selbständig auftritt, so ist auch
jedes mögliche Octaeder, Prisma und Flächenpaar eine selbstän
dige Krvstallbegrenzung. Wir haben dieses bereits S. 227 an
dem Beispiele des Topases kennen gelernt.
Die tesseralen, tetragonalen und isoklinischen Krystalle sind
die einzigen, welche auf ein orthogonales Axen-System bezogen
werden. Die Krystalle mit drei schiefwinkligen und ungleichen
Axen, zu denen wir jetzt übergehen, theilt man, je nachdem eine
der Axen auf den beiden anderen senkrecht steht oder nicht, in
monoklinische und triklinische Gestalten ein. Der dritte
denkbare Fall nämlich, wo nur zwei Axen auf einander senkrecht
stehen, kann nicht mit Sicherheit selbständig aufgestellt werden.
4) Bei den monoklinischen Gestalten heben wir diejenige
Axe, welche auf den beiden anderen senkrecht steht, als Haupt-
a x e hervor. Diese Axe wird nothwendig eine Axe der Symmetrie,
die Ebene der beiden anderen Axen eine symmetrische Ebene
aller Formen sein müssen. Von diesen betrachten wir wieder die
Octaeder zuerst. Die Fig. 131 stelle ein solches dar, dessen
Fig. 131. Hauptaxe in die y- Axe
fällt; sein Symbol sei (a,b, c).
Die Flächen dieses Octa-
eders stehen ersichtlich nicht
alle in gleicher Beziehung
zu dem Krystalle. Die Lage
der Fläche z. B., welche in
demOctanten (—j— AT—f— Y-j-Z)
liegt, ist eine ganz andere
wie die der Fläche, die sich in
dem Octanten (—X-j- Y-j-Z)
befindet, während eben diese Flächen, wären je zwei Axen auf
einander senkrecht, als gleichwerthig angesehen w r erden müssten.
Mit der erst erwähnten Fläche besitzt aber, ausser der mit ihr
parallelen des Octanten (— X— Y — Z), die Fläche des Octanten