248 Zweite Abtheilung. Viertes Capitel.
des einen Octanten eine parallele Fläche im zweiten Oetanten
entspricht. Wir unterscheiden diese Flächen in: 1) solche, welche
drei verschiedene Coeffieienten haben, 2) solche, von deren Coef-
ficienten zwei einander gleich sind, 3) das Flächenpaar, dessen
Coeffieienten sämmtlich denselben Werth haben. Das letztere
(1, 1, 1) ist gegen die Hauptschnitte gleich geneigt und steht
folglich auf der Hauptaxe senkrecht.
Von den Flächen mit zwei gleichen Coeffieienten ordnen
sich je drei als gleichwerthig zu einer selbständigen Krystallform
zusammen, so z. B. sind mit der Fläche (1, 2, 2) gleichwerthig
Pijr J34. die Flächen (2, 1, 2) und (2, 2, 1).
Eine solche gruppe von Flächen be
grenzt ein Rhomboeder, dessen
Hauptdiagonale (die Verbindungslinie
der gleichseitigen Ecken, oder der
Scheitel) in die Hauptaxe fällt. Sind
die beiden Coeffieienten einer Rhom
boederfläche grösser als der dritte, so
gehen die Scheitelkanten des Rhomboe
ders durch die Krystall-Axen. Fig. 134.
Gegen ein solches System von
Scheitelkanten ist das eines Rhom
boeders , dessen gleiche Coeffieienten grösser als der dritte
sind, um 60° gedreht, so dass die Scheitelkanten des letzteren
Fig. 135. durch die Mittellinien von je zwei Krystall-
Axen gehen. Den Uebergang dieser zwei
Gruppen von Rhomboedern bildet das Flä
chenpaar (1, 1, 1). Die andere Grenze der
ersterwähnten Gruppe ist ein Rhomboeder,
dessen Flächen mit je einer Krystall-Axe pa
rallel laufen, die Grenze für die zweite Gruppe
ist ein Rhomboeder, dessen Flächen mit den
Ebenen der Krystall - Axen parallel sind.
Die Flächen mit ungleichen Coefficien-
ten gruppiren sich zu je sechs gleichwerthigen
zusammen. Eine solche Gruppe ist z. B. (1,2,3),
(2, 1, 3), (2, 3, 1), (3, 2, 1), (1, 3, 2), (3,1,2);
sie begrenzt ein sogenanntes Skalenoeder.