Full text: Einleitung in die höhere Optik

2GG Zweite Abtheilung. Sechstes Capitel. 
angenommenen Bezeichnungen zufolge ist daher die halbe Rotations- 
Axe jener Fläche = o 
EE 
EE 
und der Radius ihres Aequators 
•. Wir errichten weiter in dem Punkte E ein Per 
pendikel auf die Einfalls-Ebene und legen durch dieses eine 
Tangential - Ebene an die Wellenfläche; diese ist die Ebene der 
gebrochenen Welle, auf die sich der Oscillations-Zustand der 
Welle D E nach Verlauf der 
Zeit 
EE 
übertragen hat. Sie steht 
auf der Einfalls-Ebene senkrecht und bewahrt diese Lage, indem 
sie .sich parallel mit sich selbst in der Richtung ihrer Normalen 
fortpflanzt. Die gebrochene Welle wird aber in ihren successiven 
Lagen dem Huyghe ns ’sehen Principe zufolge immer von dem 
jenigen Cylinder begrenzt, dessen Directrix der Umfang des er 
leuchteten Theiles der brechenden Ebene ist, und dessen Genera- 
trix der Geraden parallel läuft, welche den Punkt J) mit dem 
Berührungs-Punkte d der Wellen-Ebene Ed und der Wellen 
fläche verbindet. Diese Verbindungslinie, und somit auch die 
Axe des erwähnten Cylinders, kommt im Allgemeinen weder 
parallel mit der Einfalls-Ebene, noch senkrecht auf die ge 
brochene Welle zu liegen. Die Richtung der gebroche 
nen Strahlen, d. i. die Richtung ihres Grenz-Cylin- 
ders, tritt somit aus der Einfalls-Ebene heraus und 
steht gegen die Wellen-Ebene schief; die Strahlen 
pflanzen sich nach einer anderen Richtung fort als 
die Wellen. 
Zu dieser Abweichung von den Brechungs- und Fortpflan 
zungs-Gesetzen isotroper Mittel tritt noch der bemerkenswerthe 
Umstand hinzu, dass sich die Fortpflanzungs - Geschwindigkeit 
und Richtung der Strahlen wie auch der Wellen mit der gegen 
seitigen Lage der brechenden Ebene, der einfallenden Welle und 
der optischen Axe ändert. 
Die soeben näher erörterten Wellen und Strahlen werden 
nun, weil sie sich dem gewöhnlichen Brechungs-Gesetze ent 
ziehen, ausserordentlich gebrochene, oder schlechtweg aus 
serordentliche Wellen und Strahlen genannt.
	        
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