Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Das tetragonale und hexagonale System. 
Wir halten es für überflüssig, auf den Unterschied der ordent 
lichen und ausserordentlichen Strahlen und Wellen in Betreff 
ihrer Polarisations-Richtung näher einzugehen; er ergiebt sich 
aus dem Mitgetheilten leicht. Ebenso ist es nicht schwer, einen 
Ausdruck für die Geschwindigkeit eines der Richtung nach gege 
benen Strahles zu finden. Diese wird nämlich durch die Länge 
desjenigen Radius der Wellenfläche für die Zeiteinheit gemessen, 
der mit dem Strahle gleiche Richtung hat. Bezeichnen wir daher 
die Geschwindigkeit des letzteren mit S und seine Neigung gegen 
die optische Axe mit ip, so hat man: 
Das allgemeinste Problem, Avelches hier für den 'Uebergang 
des Lichtes aus einem isotropen Mittel in ein heterotropes aufge 
worfen werden kann, besteht darin, bei beliebiger Incidenz und 
einer beliebigen Lage der optischen Axe gegen die Einfalls- und 
Trennungs-Ebene, die Fortpflanzungs- und Polarisations-Verhält 
nisse des gebrochenen Lichtes, oder, da das ordentlich gebrochene 
schon bekannten Gesetzen gehorcht, der ausserordentlichen Strah 
len und Wellen zu bestimmen. Wir wollen den allgemeinen 
Gang, der bei seiner Lösung einzuschlagen ist, zeigen und als 
dann noch besondere Fälle specieller verfolgen. 
Zunächst mag die Richtung und Geschwindigkeit der gebro 
chenen Wellen bestimmt werden. Wir denken uns also wieder 
die Construction der Fig. 144 ausgeführt und dabei, was die All 
gemeinheit nicht stören wird, die Länge DE' der Linien-Einheit 
gleich genommen. Es sei ferner i die Neigung der einfallenden 
Welle gegen die brechende Fläche, r die Neigung der gebroche 
nen, n der Fusspunkt eines aus D auf die gebrochene Welle ge 
fällten und in der Einfalls - Ebene gelegenen Perpendikels. Mit 
den Axen eines rechtwinkligen Coordinaten-Systems, dessen z-Axe 
in das Einfalls-Loth in D, und dessen a’-Axe in die Einfalls- 
Ebene fällt, bilde die optische Axe Winkel, deren Cosinus u, v 
und w sind. Alsdann ist, unter W die Geschwindigkeit der ge 
brochenen Welle verstanden:
	        
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