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Zweite Abtheilung. Sechstes Capitel.
Ist CO, Fig. 153, ein Strahl des ordentlich gebrochenen
Bündels, CE ein solcher des ausserordentlich gebrochenen, so
Fig. 153. wird die Verschiebung des
Bündels EE, das zweimal
ausserordentlich gebrochen
worden, gegen das Bündel
0 0 oder das einfallende
Bündel durch die Länge E0
gemessen; für diese hat man,
unter I) wieder die Dicke
der Platte verstanden:
EO = E tang. (gl) — cp).
Die Verzögerung, welche
das ausserordentliche Bün
del erleidet, beträgt, wie
eine Betrachtung ergibt, die
der auf Seite 277 angestellten ähnlich ist, ^ I), und hängt
somit, ausser von der Natur und der Dicke der Platte, auch
noch von der Lage der optischen Axe ab. Wären die auffallen
den Oscillationen mit den ausserordentlichen gleich gerichtet und
durch die Gleichung
/ ■ / 4
y — u sm. —
A
*+ B)
dargestellt, so würden die Strahlen des ausserordentlichen Bündels
darzustellen sein durch:
Die obigen Ergebnisse lassen uns den Grund der Erschei
nungen erkennen, welche wir unserer Betrachtung über die Pola
risation des Lichtes in der ersten Abtheilung zur Unterlage ge
geben. Wir würden uns eine überflüssige Wiederholung zu
Schulden kommen lassen, wenn wir hier auf die Intensitäts-Ver-
*) Es bezieht sieh diese Formel sowie die auf S. 277 nur auf das direct
durch den Krystall gehende Licht. Neben diesem fällt aber noch in die Bündel
0 0 und EE solches, .welches zwischen den Grenzflächen 2 mal, 4 mal elc. hin-
und hergestrahlt, dessen Intensität jedoch im Vergleich zu jenem gering ist.