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Das tetragonale und hexagonale System. 
wieder durch die zweite Flanke in das umgebende Mittel zurück 
kehren. Auf ihrem ganzen Wege bleibt die Oscillations-Riclitung 
des ordentlichen Strahles auf der Kante senkrecht, die des ausser 
ordentlichen mit ihr parallel. Da die Brechungsquotienten beider 
Strahlen verschieden sind, so werden sie nach Durchsetzung des 
Prismas divergiren; bei positiver Doppelbrechung wird der ausser 
ordentliche Strahl, in einem negativen Krystalle der ordentliche 
am Meisten von der Richtung des einfallenden Strahles abgelenkt 
werden. In einem Prisma dieser Art verräth sich also der 
Charakter der Doppelbrechung sofort; was aber noch wichtiger 
ist: wir können mittelst desselben am Besten den Brechungsquo 
tienten der ordentlichen und den Hauptbrechungsquotienten der 
ausserordentlichen Strahlen für die verschiedenen Farben des 
Spectrums ermitteln, also diejenigen Grössen, deren Kenntniss uns 
in den Stand setzt, alle Erscheinungen der Doppelbrechung auch 
quantitativ im Voraus zu bestimmen. Eine solche Bestimmung 
musste offenbar für die Wissenschaft von grossem Belang sein; 
sie wurde von Rudberg*) wenigstens für die am Häufigsten 
angewandten Krystalle, den negativen Kalkspath und den positiven 
Bergkrystall, ausgeführt. Rudberg brachte also ein Prisma der 
erwähnten Art vor das Rohr eines Theodolithen so an, dass seine 
Kante der senkrechten Spalte parallel lief, durch welche die pa 
rallelen Sonnenstrahlen auf jenes geschickt wurden. Das Prisma 
zerlegte diese in zwei Spectra, die beim Kalkspathe ganz ausein 
ander lagen, beim Bergkrystalle hingegen sich theilvveise deckten. 
Bei der Untersuchung des letzteren wurde daher das eine oder 
andere Spectrum durch einen Polarisator (eine Turmalinplatte) aus 
gelöscht, der auf dem Wege der Strahlen eingeschaltet war, und 
dessen Oscillations - Ebene das eine Mal senkrecht, das andere 
Mal horizontal eingestellt wurde. Alsdann wurde nach der 
S. 43 auseinandergesetzten Methode für die einzelnen Fraun 
hofer’sehen Streifen des noch vorhandenen Spectrums das Mini 
mum der Ablenkung bestimmt und hieraus und aus dem brechen 
den Winkel der entsprechende Brechungsquotient berechnet. Die 
folgende Tabelle enthält die Resultate Rudberg’s; der Brechungs 
*) Brechung des farbigen Lichtes in Kalkspath und Bergkrystall. Pogg. 
Ann. XIV.