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Das tetragonal^ und hexagonale System.
der Ablenkung für den mittleren Theil beider Bilder, so lassen
sich hieraus die Brechungsquotienten der ordentlichen und aus
serordentlichen Strahlen von mittlerer Brechbarkeit ableiten.
Eine schwache Doppelbrechung wird leicht mittelst eines
Prismas, dessen Kanten der optischen Axe parallel sind, offen
bar gemacht, da dasselbe durch die zweifache Doppelbrechung
an gegen einander geneigten Flächen die Divergenz der ordent
lichen und ausserordentlichen Strahlen vermehrt. Sieht man durch
zwei senkrechte Flächen einer natürlichen Bergkrystall-Säule, die
einen Winkel von 60° einschliessen, nach einem schmalen, gegen
das Fensterlicht in einiger Entfernung senkrecht gehaltenen Ge
genstand (etwa einer Nadel) hin, so verräth sich die Doppelbre
chung jenes Minerales durch die beiden Bilder, die von dem
Gegenstände wahrgenommen werden, und aus dem Umstande,
dass jedes von ihnen, nachdem das andere durch einen Polarisa
tor ausgelöscht worden, in derselben Weise gefärbt ist, wie es
das Bild des Gegenstandes sein würde, wenn man ihn durch ein
Glasprisma betrachtete, darf geschlossen werden, dass die Brech
barkeit für die ordentlichen und ausserordentlichen Strahlen von
dem violetten Ende des Spectrums zum rothen abnimmt, wie dies
auch bei einfach brechenden Mitteln der Fall ist.
Achromatisirtes Kalkspath-Prisma. Man hat ein
Prisma, nach der hier in Rede stehenden Art aus einem Kalk-
spathe geschnitten, mit einem gleichen Prisma aus Glas, dessen
Brechungsquotient dem der ausserordentlichen Strahlen nahe
kommt, in der Art mittelst eines durchsichtigen Cementes (Ca-
nada - Balsams) zusammengekittet, dass die brechenden Kanten
parallel zu liegen kommen, und hat in dieser Combination einen
für manche Untersuchungen sehr tauglichen Polarisator erhalten.
Fällt nämlich auf das Kalkspath-Prisma K, Fig. 156, ein Bündel
paralleler Strahlen senkrecht auf, so gehen von den Strahlen, in die
er sich spaltet, die ausserordentlichen, e, ohne eine merkliche Ab
lenkung und, wenn das auffallende Licht nicht homogen ist, ohne
merkliche Dispersion durch das System der drei Mittel hindurch.
Die ordentlichen Strahlen, o, hingegen werden, da ihr Brechungs
quotient den des Glases übersteigt, abgelenkt und mehr zerstreut.
Bringt man also blos das senkrecht durch das achromatisirte
Kalkspath-Prisma hindurchgehende Licht in Anwendung, so