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Die Wellenfläche der zweiaxigen Krystalle.
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die vier in jenen Curven beginnenden, nach innen gehenden
trichterförmigen Ausstülpungen. Der zweite Theil besteht aus
Fig. 180.
der inneren Schale mit eben jenen vier Trichtern. Die Ebenen,
welche den ersten Theil berühren, sind nun ersichtlich von dem
Mittelpunkte um mehr als die Halbaxe b und um weniger als
die grösste Halbaxe c entfernt; dieser Theil und seine Tangen
tial-Ebenen entsprechen mithin den schnelleren Wellen der
ersten Art. In gleicher Weise entspricht der zweite Theil,
dessen Tangential-Ebenen um eine Länge, die zwischen b und
der kleinsten Halbaxe a liegt, vom Mittelpunkte entfernt sind,
den langsameren Wellen der zweiten Art.
Die eigenthümliche Gestalt der Wellenfläche in der Nähe
der singulären Punkte entging dem berühmten Fresnel; sie
wurde erst von dem englischen Mathematiker Hamilton voll
ständig erkannt*').
Wenn wir aus dem Mittelpunkte der Welleniläche auf ihre
Tangential-Ebenen in den singulären Punkten Perpendikel herab
lassen, so werden diese ersichtlich zwei concentrische Kegel bil
den, die Supplements-Kegel der Jßerührungs-Kegel, welche letz
teren ihrerseits von den ersterwähnten Tangential-Ebenen umhüllt
werden. Da nämlich je zwei Berührungs-Kegel, die mit ihren
Mittelpunkten einander diametral gegenüberliegen, parallele Haupt
schnitte haben, so werden die Perpendikel, welche auf die Tan
gential-Ebenen eines solchen Paares herabgelassen werden, nur
einen einzigen Kegel bilden. In der Folge werden wir auf die
Beziehungen der erwähnten Supplements - Kegel zu der Wellen
*) Pogg. Ann. XXVIII.