Full text: Einleitung in die höhere Optik

14 Erste Abtheilung, Zweites Capitel. 
nen Strahlen den Hohlspiegel mm treffen, freilich nur während 
einer kurzen Zeit, weil, wie diess sein muss, mm nur klein, die 
Geschwindigkeit der Drehung aber sehr gross ist. Ein Auge, 
welches bei r'r' (Fig. 3) nur die Strahlen des Bildes empfinge, 
würde dieses der Kürze des Eindruckes wegen bei einer einmali 
gen Rotation nicht wahrnehmen. Dadurch aber, dass sich bei 
stetiger rascher Rotation jene Eindrücke in vollkommen gleicher 
Axt rasch wiederholen, wird das Bild dem Auge vernehmlich. 
Um aber die Strahlen wahrnehmen zu können, welche streben, 
sich zu dem Bilde r'r', Fig. 4, zu vereinigen, und um die Lage 
4 dieses Bildes gegen 
das Gitter r r beob 
achten zu können, 
wird zwischen das 
letztere und das 
Fernrohr F eine 
Glasplatte g g ge 
bracht, die vertikal 
(d. i. in der Rich 
tung des Lothes) 
aufgestellt und ge 
gen die Axe des 
Fernrohres geneigt 
ist. Sie reflectirt an 
jeder ihrer Flächen f L und f 2 die Strahlen, welche das Bild r'r' her- 
vorrufen würden, so dass sie sich zu zwei Bildern (r/rp und r 2 'r 2 ') 
vereinigen, welche mit r'r' in Bezug auf die eine und die andere 
spiegelnde Fläche symmetrisch gelegen sind. Diese Bilder ste 
hen, wenn der Spiegel ss ruht und somit r'r' genau auf rr 
fällt, genau vor dem senkrecht durch die Glasplatte betrachteten 
Gitter. Es müssen aber dieselben Bilder, den obigen Betrach 
tungen zufolge, nach der rechten oder linken Seite von rr ver 
schoben erscheinen, wenn der Spiegel ss rotirt, und zwar bezüg 
lich in dem Sinne der Bewegung eines Uhrzeigers oder in um 
gekehrtem Sinne. Die Grösse der Verschiebung ist bei übrigens 
gleichen Umständen der Winkelgeschwindigkeit des Spiegels ss 
proportional und steht bei gleicher Winkelgeschwindigkeit in ge 
radem Verhältniss mit der Zeit, innerhalb welcher das Licht den
	        
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