Full text: Einleitung in die höhere Optik

376 Zweite Abtheilung. Zehntes CapiteL 
die Oeffnung theilweise treffen. Der Lichtkegel, welcher nun au» 
dem Krystalle herauskommt, besteht dann nicht aus Bündeln 
paralleler, sondern divergirender Strahlen. Durch diesen Um 
stand wird jedoch dje Erscheinung nicht erheblich gestört, wie 
die Erfolge zeigen, welche die Versuche Lloyd’s gehabt haben. 
Als Llyod die Existenz der äusseren konischen Refraction 
197 - nachzuweisen versuchte, bediente er 
sich desselben Arragonit-Krystalles 
wie bei den Versuchen über die innere. 
Mittelst einer Linse ll brachte er die 
Sonnenstrahlen zur Convergenz in einen 
Punkt der ersten Fläche und verschob 
dann auf der zweiten das Metallblätt 
chen mm mit der feinen, kreisförmigen 
Oeffnung. In einer gewissen Lage er 
wies sich der Lichtzug, welcher aus 
dem Krystalle drang, als ein Strah 
lenkegel von der oben näher beschrie 
benen Beschaffenheit. 
Der Lichtkegel weicht auch hier, wo alle seine Strahlen eine 
Brechung erleiden, nur unmerklich von einem Rotations-Kegel 
ab. Die drei verschiedenen Methoden, deren sich Lloyd be 
diente, um seine Oeffnung zu bestimmen, lieferten übereinstim 
mende Resultate. Die einfachste von ihnen mag hier Raum fin 
den. Lloyd liess den Strahlenkegel auf einen Schirm von matt- 
geschliffenem Glase fallen und schob diesen an die Stelle, wo 
die Höhlung des Lichtringes, der sich auf dein Schirme abbil 
dete, in einen Punkt überging; hierauf bestimmte er die Entfer 
nung des Schirmes von dem Krystalle und den Durchmesser des 
Ringes. Bezeichnen wir jene mit D, diesen mit 2p, so ergab 
sich (s. S. 374): 
2 o 
— = fang. 6° 14'. 
Für die Oeffnung cp des Kegels findet man hieraus: 
cp = 2 arc. tang. — fang. ß° 14' 
4: 
= 3° 7' 41". 
Die Theorie berechnet andererseits eine Haupt-Oeffnung des 
Kegels in dem Falle, welchen Lloyd beobachtete, wie folgt:
	        
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