Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Uebergang des Lichtes aus einem isotropen Mittel etc. 
Strahlenkegels mit der Normale der Krystallplatte einschliesst. 
Jener Winkel wurde mittelst eines Halley’ sehen Sextanten, des 
sen Centrum an die Stelle des Krystalles gebracht wurde, ge 
messen und zu 31° 56' bestimmt. Die Axe des Kegels ist also 
gegen die Normale der Platte unter 15° 58' geneigt. Nun aber 
beträgt der Theorie zufolge, wie auf Seite 377 und 378 ge 
funden worden, eben dieser Winkel für die beiden in der Ebene 
der optischen Axen gelegenen Seiten des Kegels 16° 55 / 27" 
und 13° 54' 49", und die halbe Summe dieser Winkel, d. i. 
15° 25' 8", ist die Neigung der Kegel-Axe und der Normale; 
sie stimmt vollständig befriedigend mit der beobachteten überein. 
11. Optische Constanten zweiaxiger Krystalle. 
Um den Brechungsquotienten eines krystallinischen Mittels 
auf dem directen, dioptrischen Wege zu bestimmen, ist es un 
erlässlich, dass von den beiden Strahlen, in welche das anzuwen 
dende Prisma den senkrecht zu seiner Kante auffallenden Strahl 
spaltet, wenigstens einer ganz den gewöhnlichen Gesetzen der 
Brechung gehorche, d. h. dass er sich im Prisma nach jeder 
auf den Kanten senkrechten Richtung mit constanter Geschwin 
digkeit fortpflanze. Bei zweiaxigen Mitteln tritt dies ersichtlich 
nur dann ein, wenn die Seiten des Prismas mit einer Hauptaxe 
parallel laufen, und es ist dann der ordentlich gebrochene Strahl 
senkrecht zu der Hauptaxe polarisirt, und seine Geschwindigkeit 
hat einen der Werthe, welche wir beständig mit a, b, c bezeich- 
neten. Bei dem Aufsuchen der Hauptbrechungsquotienten, 
welche diesen Geschwindigkeiten entsprechen, und die für die 
einzelne Farbe alle Bewegungsgesetze bestimmen, hat man also 
drei mit den Hauptaxen parallele Prismen herzustellen, im Uebri- 
gen aber in Bezug auf den ordentlich gebrochenen Strahl ganz 
so zu operiren wie bei einfach brechenden Mitteln. Zwei voll 
ständige Bestimmungsreihen dieser Art an dem negativen Arra- 
gonite und dem positiven Topase verdanken wir Rudberg, und 
haben wir bereits früher Gelegenheit genommen, dieselben theil-
	        
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